Adventisten zu den Erschießungen in Baton Rouge, Falcon Heights, und Dallas

„Wir sind tief betroffen und beunruhigt durch die tragischen und brutalen Erschießungen“ der beiden Männer, die durch Polizisten erschossen worden waren sowie der fünf Polizisten durch einen Heckenschützen. „Unser tief empfundenes Beileid und unsere Gebete gelten den sieben in dieser Woche Getöteten, den in Dallas verwundeten Polizisten und Zivilpersonen, ihren Familien, Angehörigen und Freunden.“ Am 8. Juli veröffentlichten Daniel Jackson, Präsident, und Alexander Bryant, Exekutivsekretär der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (North American Division, NAD), gemeinsam eine Stellungnahme zu den Erschießungen von Menschen auf offener Straße in Baton Rouge/Louisiana, Falcon Heights/Minnesota und Dallas/Texas.

Die vergangene Woche sei „extrem schwierig“ gewesen, so Jackson und Bryant in der gemeinsamen Stellungnahme. Es sei nun höchste Zeit, sich in einer gesellschaftlichen Diskussion in offener, ehrlicher und konstruktiver Weise über die Rechte und Gleichheit aller Mitglieder der Gesellschaft zu engagieren. Dabei müssten auch praktische Wege gefunden werden, um subtilen oder offenen Formen rassistischer Intoleranz entgegenzutreten.

2016 in den USA 123 Afroamerikaner durch Polizisten erschossen
„Wir waren tief betroffen über die Erschießungen zweier Afroamerikaner durch Polizisten diese Woche“, so Jackson und Bryant. Damit seien im Jahr 2016 in den USA laut Medienberichten 123 Afroamerikaner durch die Polizei erschossen worden. Ebenso betroffen seien sie, dass fünf Polizisten in Dallas/Texas von einem hasserfüllten Bewaffneten erschossen worden seien, der gemäß seiner eigenen Aussage „weiße Menschen und vor allem weiße Polizisten töten“ wollte.

Hass und Rache nie die richtige Reaktion
„Der gewaltsame Tod jedes Menschen ist falsch“, heißt es in der Stellungnahme. Auch wenn viele im Land nun wütend und verängstigt seien, „ist Hass und Rache nie die richtige Reaktion.“ Die menschliche Erfahrung zeige, dass Hass zu noch mehr Hass führe. Eine Hilfestellung sei im Leben und Verhalten Jesu zu finden, so die adventistischen Kirchenleiter. Er habe mit Liebe auf Hass reagiert und mit Frieden, wo Zorn regiert habe. „Das Böse kann nicht mit Bösem beseitigt werden; es muss mit Frieden, Liebe und Güte überwältigt werden.“

Wut und Frustration begegnen mit klarem Nein zu Rassendiskriminierung
Der wachsenden Wut, Frustration und Entfremdung auf dem Gebiet ihrer Kirchenleitung, die von zunehmendem Misstrauen und Angst begleitet würden, wollten sie begegnen, so Jackson und Bryant. Konkret wollten sie zuhören, um das Aufschreien jener zu verstehen, die in Angst lebten; als Adventisten in Nordamerika gemeinsam „Nein“ zu Rassendiskriminierung sagen; auf allen Ebenen der Kirche, ihren Bildungs- und Gesundheits-Institutionen gemeinsam beten und mit kreativen Aktionen das Gemeinsame stärken und Heilung sowie Aussöhnung in die Zivilgesellschaft tragen.

Die Stellungnahme der adventistischen Kirchenleitung in Nordamerika zu den Erschießungen endet mit einem Bibelzitat aus dem Galaterbrief von Apostel Paulus, Kapitel 3, Vers 28: „Hier gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Griechen, zwischen Sklaven und freien Menschen, zwischen Mann und Frau. Denn durch eure Verbindung mit Jesus Christus seid ihr alle zusammen ein neuer Mensch geworden.“ (NGÜ)

Die Stellungnahme der NAD-Kirchenleitung im Original:
http://www.adventistreview.org/church-news/story4181-nad-statement-on-shooting-deaths-in-louisiana-minnesota-and-texas

Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika
Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat weltweit rund 19 Millionen Mitglieder, davon mehr als eine Million in Nordamerika, in Kanada und den USA.

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