Fulda, 24.10.2008/APD Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) hat während ihrer Mitgliederversammlung vom 22. bis 23. Oktober in Fulda über das Thema "Die Gemeinschaft mit dem Judentum vertiefen" beraten. Sie lädt die Kirchen in der Bundesrepublik ein, gemeinsam der Novemberpogrome des Jahres1938 zu gedenken. Auch nach 70 Jahren sähen sich die Kirchen in Deutschland in der besonderen Verantwortung, sich gemeinsam gegen Antisemitismus und für Religionsfreiheit einzusetzen. In einer offen geführten Diskussion hätten die kirchlichen Vertreter die große Nähe zur jüdischen Tradition hervorgehoben. Kontroverse theologische Fragen sollten künftig verstärkt bearbeitet werden. Das gelte insbesondere für die Bezeichnung "Volk Gottes" für Israel und die Kirche.
Professor Dr. Erich Geldbach (Marburg) führte die Mitgliederversammlung in das zweite Schwerpunktthema "Pfingstkirchen in Deutschland" ein. Die ACK plane, die Zusammenarbeit mit den Pfingstkirchen in den kommenden Jahren zu verstärken. Anlass sei unter anderem, dass der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) den Antrag auf Gastmitgliedschaft in der ACK stellen werde.
Zum Nachfolger des katholischen Bischofs Gerhard Ludwig Müller (Regensburg) wählte die Mitgliederversammlung Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) zum stellvertretenden Vorsitzenden der ACK. Die Mitgliederversammlung beschloss eine zweite Phase des interreligiösen Projektes "Weißt du, wer ich bin?", die noch in diesem Jahr beginnen solle. Das Projekt werde wie bisher von der ACK zusammen mit dem Zentralrat der Juden und muslimischen Verbänden getragen.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland besteht aus 16 Mitglieds- und vier Gastmitgliedskirchen sowie vier Organisationen als Beobachter. Zu ihr gehören neben der römisch-katholischen Kirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland orthodoxe und orientalisch-orthodoxe Kirchen, Freikirchen sowie die alt-katholische und die anglikanische Kirche.
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