"Hut ab vor dieser Frau"

ADRA-Deutschland legt Tätigkeitsbericht 2008 vor

 Weiterstadt bei Darmstadt, 15.12.2009/APD "Auf einen Blick" ist der Tätigkeitsbericht 2008 der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland in Weiterstadt bei Darmstadt betitelt. Danach führte das Hilfswerk im letzten Jahr 39 Projekte in 23 Ländern durch, die etwa 1,5 Millionen Menschen zugute kamen. Dafür wurden 6,24 Millionen Euro ausgegeben, die unter anderem von privaten Spendern, der Europäischen Union (EU), dem Amt für Humanitäre Hilfe der Europäischen Union (ECHO), dem Amt für Zusammenarbeit der Europäischen Kommission (EuropeAid), dem Auswärtigen Amt der Bundesregierung (AA), dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und der "Aktion Deutschland Hilft" (ADH) stammten.

Laut Erich Lischek, Direktor von ADRA Deutschland, ging es im letzten Jahr nach dem Hurrikan "Nargis" um die Wiederaufbauhilfe im Irrawadidelta von Myanmar. Im Norden des Landes, der von der Katastrophe nicht betroffen war, freuten sich die Bewohner von 36 Dörfern über sauberes Wasser und praktische Waschplätze. "In den kalten Wintermonaten halfen wir Menschen in Afghanistan zu überleben, und im Norden von Kambodscha schätzen 6.300 Familien die verbesserte Hygiene, weil sie Trink- und Abwasser jetzt klar trennen können", berichtete Lischek. Im Südsudan seien die Überlebenden der Überschwemmung im Ulang-County versorgt worden, und in Kenia hätten Menschen, die wegen der Wahlen ihre Häuser verlassen mussten, Hilfe erhalten.

Lischek hob auch die Aktion "Kinder helfen Kindern" hervor, bei der Kinder in Deutschland 2008 fast 39.000 Weihnachtspakete für Heim- und Waisenkinder in Ost- und Südosteuropa packten. Mit zusätzlichen Spenden habe das Kinderheim in Dnepro­dzerjingk/Ukraine sogar eine neue Küche erhalten. Außerdem entsandte ADRA Deutschland 15 junge Freiwillige ins Ausland, um in Waisenheimen und Krankenhäusern ihren Dienst zu tun.

"Besonders lebendig ist mir meine Projektreise in die afghanische Provinz Bamyan im Gedächtnis geblieben", schilderte Lischek. Gemeinsam mit der Fotojournalistin Ursula Meissner hätten sie nach 14 Stunden Autofahrt in Panjab die ADRA-Projektleiterin Rebecca de Graaff getroffen. Sie sei in dieser abgelegenen Gegend des Hochgebirges die einzige Vertreterin einer ausländischen Nichtregierungsorganisation (NGO) gewesen, die über die Wintermonate dort ausgehalten habe. "Vor der eisigen Kälte waren selbst die ´Aufbausoldaten´ schon Anfang November abgezogen und Anfang April noch nicht wieder angereist." Lischek könne nur den "Hut abnehmen" vor dieser engagierten Mitarbeiterin. Graaff baue in der Gegend ein Krankenhaus, neun Kliniken und über 100 Gesundheitsposten auf, bilde das Personal weiter und biete gesundheitliche Aufklärung an. Sie sorge dafür, dass Impfprogramme durchgeführt würden und die Kranken ihre Medikamente erhielten.

ADRA-Vertretungen gibt es zur Zeit in 111 Ländern. ADRA Deutschland ist unter anderem Mitglied der "Aktion Deutschland Hilft", bei "Gemeinsam für Afrika", im Koordinierungsausschuss für humanitäre Hilfe des Auswärtigen Amtes und im Verband Entwicklungspolitischer Nicht-Regierungs-Organisationen in Deutschland (VENRO). Als kirchliche Einrichtung der Siebenten-Tags-Adventisten hilft ADRA Menschen, unabhängig ihrer politischen und religiösen Anschauung oder ethnischen Herkunft.

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