100 Jahre Adventisten im Irak

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten im Irak trafen sich adventistische Kirchenleiter mit dem irakischen Minister für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten der kurdischen Regionalregierung, Pshtiwan Sadq (3.v.r.).

© Foto: MENAUM

100 Jahre Adventisten im Irak

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten feierte ihr 100-jähriges Bestehen im Irak. Das berichtet die nordamerikanische Kirchenzeitschrift „Adventist Review“.

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An der Veranstaltung nahmen Regierungsvertreter, Kirchenvertreter und Angehörige verschiedener Konfessionen teil. Während die Hauptfeierlichkeiten in Erbil (Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan) stattfanden, kam es während des einwöchigen Besuchs der Delegation der adventistischen Weltkirchenleitung in Bagdad zu bedeutsamen Treffen mit Regierungsvertretern.

Wiedereröffnung geschlossener Kirchen unterstützen

Rami Aghajan, Leiter des Amtes für Stiftungen für die christlichen, jesidischen und sabisch-mandäischen Religionen, verwies auf die adventistische Kirchengemeinde in Bagdad, deren Gebäude seit Jahren geschlossen ist. „Wir werden uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Türen der Kirchen offen bleiben und die Wiedereröffnung der geschlossenen Kirchengebäude unterstützen.“

„Vielfalt als eine Stärke der irakischen Gesellschaft“

Der irakische Premierminister Mohammed Shia' Al Sudani bekräftigte, dass „die Regierung die Vielfalt als eine Stärke der irakischen Gesellschaft ansieht, die die Einheit und den sozialen Frieden stärkt, und sich verpflichtet, sie zu bewahren.“

Pastor Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), überbrachte seine Glückwünsche und Anerkennung per Video. Darin dankte er den Vertretern der kurdischen Regionalregierung und der irakischen Regierung für ihr Engagement für die Religions- und Kultusfreiheit.

George Yousif, langjähriger adventistischer Kirchenleiter im Irak, erzählte von den Schwierigkeiten, mit denen die Kirche in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. „Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten war wie viele andere Kirchen im Irak mit Verfolgung, Vertreibung und Bombenangriffen konfrontiert. Wir danken jedoch dem Herrn, dass sich die Schäden an unseren Gebäuden auf materielle Verluste beschränkten und niemand verletzt wurde. Die Kirche spielt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Sie verbreitet die Botschaft der Liebe, des Friedens und der Koexistenz.“

Zu den hochrangigen Gästen gehörten unter anderen Pshtiwan Sadq, Minister für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten in der Regionalregierung von Kurdistan, Akad Yousif, Mitglied des Academy Society Club in Erbil. Seitens der adventistischen Weltkirchenleitung waren anwesend: Magdiel Pérez Schulz, persönlicher Assistent des Präsidenten der adventistischen Weltkirchenleitung, Elbert Kuhn, stellvertretender Generalsekretär und Germán Lust, stellvertretender Finanzvorstand der adventistischen Weltkirchenleitung, Rick McEdward, Präsident der adventistischen Kirchenleitung für den Nahen Osten und Nordafrika (MENAUM) und George Yousif, Präsident der juristischen Körperschaft der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Irak.

Siebenten-Tags-Adventisten im Irak

Die Gründung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Irak geht auf Bashir Hasso zurück, einen jungen irakischen Apotheker, der von einem Buchvertreter der Siebenten-Tags-Adventisten ein Exemplar des Buches Daniel und Offenbarung kaufte, das sich mit den gleichnamigen biblischen Büchern beschäftigt. Nachdem er von Walter K. Ising, dem ersten ausländischen Mitarbeiter der Adventisten im Libanon, Bibelunterricht erhalten hatte, kehrte Hasso davon inspiriert in den Irak zurück und teilte die Botschaft des Evangeliums mit seiner Familie, wodurch die erste adventistische Bewegung im Land entstand.

Heute besteht die adventistische Kirche im Irak nach Aussage der regionalen Kirchenleitung „aus Mitgliedern, die mit unerschütterlichem Glauben für eine Erweckung im Nahen Osten beten und um Gottes fortwährenden Schutz bitten, während sie die Liebe weitergeben, die Christus jedem Menschen anbietet“.

Im Kirchenverwaltungsgebiet der Ostmediterranen Region (East Mediterranean Region), das die Länder Irak, Jordanien, Libanon und Syrien umfasst, leben 85,5 Millionen Menschen und 619 adventistische Christen, die in sechs adventistischen Kirchengemeinden jeweils samstags Gottesdienst feiern.

APD-Meldungen über Adventisten im Irak

Irak würdigt adventistische Kirche auf nationaler Briefmarke

www.apd.info/news/2021/11/02/irak-wuerdigt-adventistische-kirche-auf-nationaler-briefmarke

Adventisten weihen Gemeindezentrum im nordirakischen Erbil ein

www.apd.info/news/2018/03/22/adventisten-weihen-gemeindezentrum-im-nordirakischen-erbil-ein

Präsident der weltweiten Adventisten besucht Kurdistan

www.apd.info/news/2016/02/10/praesident-der-weltweiten-adventisten-besucht-kurdistan