Adventisten ermöglichen gebührenfreies Theologiestudium an kircheneigener Hochschule Friedensau

Die adventistische Bildungsstätte Friedensau wurde 1899 gegründet und ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Hochschule.

© Theologische Hochschule Friedensau

Adventisten ermöglichen gebührenfreies Theologiestudium an kircheneigener Hochschule Friedensau

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Durch diese Vereinbarung ist es möglich geworden, ab dem Sommersemester 2022 ein vollständiges Theologiestudium ohne Studiengebühren zu absolvieren. Denn bereits Ende 2020 beschloss die teilkontinentale Kirchenleitung der Adventisten für West- und Südeuropa (Intereuropäische Division, EUD) eine Reform des Masterstudiengangs in Theologie, die ebenfalls mit einer Gebührenbefreiung für Studierende verbunden ist. Die beschlossenen Regelungen gelten auch für Studierende aus dem Gebiet der Intereuropäischen Division und bereits eingeschriebene Studierende.

Eine Hilfe bei anfänglicher Unsicherheit

„Es ist uns ein Anliegen, dass alle, die ein ernsthaftes Interesse haben, als Pastorin oder Pastor für die Freikirche zu arbeiten, das Studium zukünftig ohne finanzielles Risiko absolvieren können“, so Johannes Naether, Präsident des Norddeutschen Verbandes der Adventisten. Studierende der Theologie brauchen daher ab dem Sommersemester 2022 nur noch die Einschreibegebühren in Friedensau zu bezahlen, sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung.

Die Freikirche hoffe, dadurch auch solche Studierende zu gewinnen, die sich am Anfang des Studiums noch unsicher sind, ob das ihre Berufung sei, so Werner Dullinger, Präsident des Süddeutschen Verbandes der Adventisten.

Erneuerte Studiengänge

Gleichzeitig mit der finanziellen Entlastung der Studierenden werden auch die Studiengänge in Theologie inhaltlich und konzeptionell erneuert. Bereits seit dem Wintersemester 2020 ist an der Theologischen Hochschule Friedensau ein veränderter Bachelor-Studiengang eingeführt worden, nach dessen Absolvierung bereits eine praktische Tätigkeit als Pastoralassistent/in in einer adventistischen Kirchengemeinde aufgenommen werden kann. Dazu würden wichtige Kompetenzen für den Praxiseinstieg bereits in den ersten drei Studienjahren vermittelt, um junge Theologinnen und Theologen nach relativ kurzer Studienzeit gut vorbereitet in die Arbeit in die Gemeinden zu entsenden, so die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ThH-Friedensau. Nach zwei Jahren Berufserfahrung als Pastoralassistent/in sei der Weg frei für das Masterstudium Theologie. Für eine vollumfängliche Tätigkeit als Pastorin oder Pastor ist weiterhin ein Masterabschluss notwendig.

Auch ein reformierter Masterstudiengang Master in Pastoral Ministry wird eingerichtet. Die Unterrichtssprache wird Englisch sein. Inzwischen liegt der von einer international besetzten Kommission erarbeitete Lehrplan für diesen Masterstudiengang vor. Wichtige Schwerpunkte darin sind die Fachgebiete Praktische Theologie und Missionstheologie. „Damit soll eine theologische Ausbildung gewährleistet werden, die nah an den Bedürfnissen der Kirchengemeinden und nah an den Herausforderungen einer säkularen Gesellschaft liegt“, so Hochschulrektor Professor Dr. Roland Fischer. Der neue Masterstudiengang soll von einem internationalen Kollegium gelehrt werden, das die verschiedenen Regionen West- und Südeuropas repräsentiert. Auch dieser Studiengang wird für Studierende, die eine Empfehlung für einen anschließenden Dienst als Pastorin oder Pastor von ihren nationalen Kirchenleitungen (Verbänden) erhalten haben, gebührenfrei sein.

Theologische Hochschule Friedensau

Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Theologische Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können derzeit acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Unter den ca. 200 Studierenden sind 30 Nationen vertreten. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de