Raum für Öffnung und Toleranz für konservative Überzeugung
In großer Offenheit, so eine Pressemeldung der EMK, hätten die Konferenzmitglieder die Ergebnisse des Runden Tischs erörtert, die nach anderthalbjährigen Beratungen zur Gründung eines Gemeinschaftsbunds der Evangelisch-methodistischen Kirche geführt hatten. Sie sahen auch die Öffnung der Kirche hinsichtlich des Umgangs mit Homosexualität in der Kirche vor. Die Aussprache dazu habe deutlich gemacht, dass Christen und Gemeinden mit konservativen Überzeugungen in sexualethischen Fragen innerhalb der EmK in Ostdeutschland einen „geachteten Platz und ihre geistliche Heimat in der Kirche haben“ sollten. Der von den Mitgliedern des Runden Tischs praktizierte faire Umgang mit unterschiedlichen Überzeugungen sollte sich auch in die Gemeinden hinein fortsetzen.
Krisenbewältigung durch Verlassen gewohnter Bahnen
Im Blick auf die zuvor genannte immer noch anhaltende innerkirchliche Diskussion im Umgang mit Homosexualität hätten sich die Mitglieder der Jährlichen Konferenz mit einem Vortrag zum Thema Krisenbewältigung aus theologischer, psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht beschäftigt. Der Erziehungswissenschaftler Matthias Stiehler aus Dresden habe darauf hingewiesen, dass Krisen Situationen seien, „in denen das Leben nicht mehr in den gewohnten Bahnen weitergehen kann“. In den damit verbundenen Auseinandersetzungen dürfe nicht zu schnell nachgegeben werden. Aber wenn es „um die Wahrheit“ gehe, werde es schwierig. Denn, so Stiehler, man könne sich ihr annähern, „aber im Besitz haben wir sie nie“. Komplexe Krisen seien daran erkennbar, dass sie nicht alleine lösbar seien. Problematisch werde es, wenn keine Hilfe in Anspruch genommen oder zu spät organisiert werde. Das „Lob der Schwachheit als Stärke“ von Paulus im zweiten Korintherbrief (Kapitel 12) zeige, dass nicht die immer Starken den entscheidenden Beitrag leisteten, „sondern eher die, die auch schwach sind und sich das zugeben können“.
Begegnungsstätte Schwarzenshof: Ort nachhaltigen Lebens
Der Tagungsort für die virtuelle Konferenzübertragung, die Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenshof, sei wie andere Bildungs- und Gästehäuser auch mit Wirtschaftlichkeitsfragen der Einrichtung konfrontiert. Unter der Leitung der neuen Geschäftsführung unter dem vormaligen Eventmanager Martin Schwartz wolle sich die Schwarzenshofer Einrichtung der EmK als „Kirche in anderer Gestalt“ weiterentwickeln. Dabei sollten angesichts der bevorzugten Lage eines großen Geländes mit mehreren Häusern am Rand eines Waldgebiets und in der Erholungsregion Thüringer Wald ökologische Gesichtspunkte eine große Rolle spielen. Die Mitglieder der Konferenz beschlossen dafür die Einrichtung eines Fonds mit 250.000 Euro zur Erhaltung und Entwicklung der Immobilien. Mit einem neuen Energiekonzept sollen dazu erste Schritte eingeleitet werden.
Finanzielle Einnahmen stabil
Erfreulicherweise seien die Einnahmen im zurückliegenden Pandemiejahr gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Eine weitere Steigerung wie in den Jahren zuvor sei aufgrund der Pandemie nicht möglich gewesen. Der Gebedurchschnitt pro Kirchenglied und Jahr sei erneut um rund drei Prozent gestiegen. Leider werde die positive Wirkung dieser Steigerung durch die abnehmende Zahl der Kirchenglieder von jährlich rund zwei Prozent wieder abgeschmolzen.
Statistisches
Die Zahl der Kirchgenglieder und Kirchenangehörigen betrug zum 31. Dezember 2020: 11.452 (Vorjahr: 12.003). Finanzen: Die Einnahmen mit 4,02 Millionen Euro blieben trotz Corona nahezu stabil (minus 1,1%); die Rückgänge (geringere Kollekten) konnten durch höhere Spenden und geringere Ausgaben im Wesentlichen ausgeglichen werden.
Weitere Informationen zur Evangelisch-methodistischen Kirche: https://www.emk.de/.