Evangelische Friedensarbeit: 80 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkrieges Frieden wieder in Gefahr

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms.

© Foto: Matthias Ulrichs/Bremische Evangelische Kirche

Evangelische Friedensarbeit: 80 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkrieges Frieden wieder in Gefahr

APD

Der Frieden wieder in Gefahr
„80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs ist der Frieden wieder in Gefahr“, mahnt Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Derzeit gebe es zahlreiche gewaltsam ausgetragene Konflikte und Kriege. Menschen würden aus Furcht vor Gewalt und Verfolgung ihre Heimat verlassen und Rüstungsexporte dazu beitragen, dass Konflikte nicht friedlich gelöst werden könnten, kritisiert auch Lutz Krügener, einer der Sprecher der EAK und Friedensbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover. „Deutschland ist eine der größten Rüstungsexportnationen und hat an dieser Entwicklung einen wesentlichen Anteil“, so Krügener.

Mehr finanzielle Mittel für zivile Konfliktbearbeitung
Eine deutsche Verantwortung für den Frieden in der Welt sollte nach Ansicht der Evangelischen Friedensarbeit aber eher darin bestehen, sich für Versöhnung und Gerechtigkeit einzusetzen, betont Renke Brahms. „Dazu gehört, dass finanzielle Mittel für eine zivile Konfliktbearbeitung auszubauen und die Friedens- und Freiwilligendienste national wie international stärker zu unterstützen sind.“ Ebenso gelte es, den Klimaschutz massiv auszubauen, um eine weitere Ursache für Krieg und Flucht einzugrenzen.

Eine atomwaffenfreie Welt
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg verlange auch die Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt, betont die Evangelische Friedensarbeit. „Der Zweite Weltkrieg endete durch den Abwurf zweier Atombomben auf Japan, die Hundertausenden den Tod brachten, mit Folgen bis heute für die Opfer. 80 Jahre später wollen die Atommächte ihre Arsenale modernisieren und aufrüsten, gleichzeitig werden Abrüstungsverträge gekündigt. Damit steigt die Gefahr eines nuklearen Konflikts. Dem muss sich entgegengestellt werden“, so der EKD-Friedensbeauftragte.

„Die Opfer des Zweiten Weltkriegs sind auch 80 Jahre nach dessen Beginn eine laute und andauernde Mahnung für den Frieden“, stellte Renke Brahms fest. Direkt nach dem Krieg hätten die Kirchen der Welt betont, dass Krieg nach Gottes Willen nicht sein solle. „Dem sind Christinnen und Christen bis heute verpflichtet.“

Der Wortlaut des EAK-Aufrufs findet sich bei: https://static.evangelisch.de/get/?daid=y82zK2PrZ9qUs9ypa_mCjbHI00237231&dfid=download

EAK
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für diejenigen, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind. Sprecher im Bundesvorstand der EAK sind Wolfgang Buff, Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), und Lutz Krügener, Friedensbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover. Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) wird im EAK-Vorstand und in der Mitgliederversammlung von Dr. Horst Sebastian vertreten, Leiter des Referats Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Weitere Informationen: www.eak-online.de