Glaube, Liebe, Hoffnung in aufgewühltem Wasser
Zu sehen ist ein kleiner Vogel in einem Nest, umgeben von den drei Worten „Faith, Love, Hope“ (Glaube, Liebe, Hoffnung), in aufgewühltem Wasser. „Die Menschen aus dem Stadtteil und die vielen Vorbeikommenden sollen so auf inspirierende, zeitgemäße und freundliche Art an die Tragkraft des Glaubens erinnert werden“, erläuterte der Künstler. Der Gestaltungsgedanke des umgebenden Wassers nehme Bezug auf die Düssel, die direkt am Adventhaus entlang fließt und verknüpfe ihn mit den Vogelnestern in den Bäumen vor Ort. Der kleine Vogel sei bewusst bunt gestaltet, um auf die Vielfältigkeit der Menschen hinzudeuten, die sich in problematischen Situationen befänden. Kolja Kunstreich ist freiberuflicher Designer und Graffiti-Sprüher. Seit 20 Jahren gestaltet er national und international Fassaden.
Ort der Sicherheit und Geborgenheit
Menschen in Not Schutz zu gewähren und ihnen zu helfen, sei für ihn die Aufgabe der Kirche, betonte der Seelsorger der Adventgemeinde Düsseldorf, Pastor Marc Trautvetter. „Wir möchten ihnen einen Ort geben, an dem sie Sicherheit und Geborgenheit inmitten der bildhaft dargestellten Stürme des Lebens erfahren dürfen.“ Für Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kultur und Generationen soll die Kirche ein Ort sein, an dem sie Fürsorge erfahren, Verbundenheit erleben und der die aktive Teilhabe ermöglicht.
„Wir sind froh“, so Pastor Trautvetter, „wenn wir im Düsseldorfer Adventhaus ganz praktisch helfen können.“ Dabei verwies er auf die Teilnahme an der „Aktion Kinder helfen Kindern!“ der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, eine Paket-Aktion für Kinder in Osteuropa, welche die Adventgemeinde Düsseldorf seit vielen Jahren im Herbst für Kindergärten, Schulen, Unternehmen und Privatleute organisiere. Auch würden andere Initiativen von der adventistischen Gemeinde unterstützt, wie dieses Frühjahr der Hilfskonvoi nach Calais und Dünkirchen der Initiative „Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf".
Ein Miteinander der Generationen und Kulturen
Jugendpastor Marcus Jelinek, dem das Miteinander aller Generationen in einer Kirchengemeinde wichtig sei, dankte dem Künstler für die sehr gelungene Umsetzung der Aussageabsicht der Adventgemeinde. So habe Kolja Kunstreich die Liebe in der Gestaltung der Außenfassade des Adventhauses als das Beständige und Tragende unterhalb des Vogelnestes dargestellt.
Das Adventhaus wurde in Düsseldorf in den 1960er Jahren gebaut. Hatte es bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts Christen adventistischen Glaubens in der Stadt gegeben, die sich in bis zu drei verschiedenen Räumlichkeiten parallel trafen, so wurde das Adventhaus in der Stockkampstraße Ende der 1980er Jahre zum alleinigen Zentrum der Adventisten in Düsseldorf.
Im Adventhaus gibt es eine deutschsprachige und eine ghanaische adventistische Kirchengemeinde. Zudem finden 14-tägig am Samstag-Nachmittag Gottesdienste in russischer Sprache statt. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat in Europa eine Initiative gestartet, „Intergenerational und Intercultural Church of Refuge“ (iCOR – übertragen: „Ein geistliches Zuhause schaffen: Werte gemeinsam leben“) genannt, die das Bewusstsein bei allen ihren Kirchenmitgliedern stärken möchte, dass die Kirche ein Zufluchtsort für viele Generationen und Kulturen ist.
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