In den 14 Tagen, die sie gemeinsam verbringen, werden die 30 Männer und Frauen von Experten aus Afrika und Europa fachlich begleitet. Der erste Teil des Programms widmet sich den Fallstudien der einzelnen Forschenden und gibt Raum für Kritik und Feedback. Der zweite Teil konzentriert sich auf eine Vertiefung der Fähigkeit, feministische Methodologie und Epistemologie (Erkenntnistheorie) in die eigene Forschung zu integrieren. Darüber hinaus werden mögliche Auswirkungen der geschlechtsspezifischen Ergebnisse der jeweiligen Studien diskutiert. Durch Exkursionen haben die Forschenden die Möglichkeit, theoretisches Wissen mit der Realität in Ghana zu verknüpfen und sich mit traditionellen Systemen des Landbesitzes und den Herausforderungen durch feministische Aktivistinnen und Landrecht-Aktivisten vertraut zu machen.
Landrechte in Afrika ein kompliziertes Geflecht
Landrechte sind in Afrika in einem Geflecht von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhängen verwoben. Trotz der Fülle von Forschung und politischem Aktivismus rund um Fragen des Landraubes und der Land-Kommodifizierung in Afrika werde dabei die Rolle des Geschlechts von Mann oder Frau oft vernachlässigt. Doch Landbesitzstrukturen, sei es bei gemeinschaftlichen Nutzungsformen oder bei formeller Landregistrierung, stünden in direktem Zusammenhang mit Machtverhältnissen, welche sich wiederum durch die sozialen Analysekategorien Geschlecht, Rasse und Klasse besser verstehen ließen, so die Hochschule Friedensau.
Die staatliche Universität von Cape Coast liegt in der Nähe der ghanaischen Stadt Cape Coast auf einem Hügel mit Blick auf den Atlantik. Sie hat acht Fakultäten mit insgesamt fast 36.000 Studierenden von denen 18.000 den Fernunterricht belegt haben. Zur adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau gehören die Fachbereiche Theologie und Christliches Sozialwesen mit insgesamt 190 Studentinnen und Studenten aus 35 Ländern.
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