Siebenten-Tags-Adventisten in hohen politischen oder zivilen Ämtern machten oft die Erfahrung, dass sie ihre Position einsam mache. Dies sei der Tenor der 21 an der Gründungsversammlung des weltweiten Netzwerks WAPOA in San Antonio anwesenden Adventisten und Adventistinnen gewesen, die in der Funktion als Botschafter, Staatsminister, Parlamentarier, Senatoren und als hochrangige Mitarbeiter internationaler Organisationen dienen.
„Ihr seid die Esthers, die Josephs und die Daniels dieser Welt“, sagte Pastor Ted N. C. Wilson, adventistischer Weltkirchenpräsident, bei seinem kurzen Besuch der Gründungsversammlung und spielte damit auf die wichtigen politischen Rollen dieser Personen an, von denen im Alten Testament berichtet wird.
Sie seien enttäuscht über manche Reaktionen adventistischer Mitchristen, sagten einige der anwesenden Amtsträger. Ihr Engagement werde von etlichen Kirchenmitgliedern als Grenzüberschreitung eingestuft. Treue Adventisten würden dies nicht tun und es sei eine Bestätigung dafür, dass sie Kompromisse eingegangen seien. Die adventistischen Amtsträger hätten sich dahingehend geäußert, so ANN, dass es ihnen vielmehr darum gehe, ihre christlichen Werte in den öffentlichen Bereich einzubringen.
Der blinde Senator Floyd Morris, Senatspräsident von Jamaika, wurde zum ersten Präsidenten des globalen Netzwerks adventistischer Amtsträger WAPOA gewählt. Der philippinische Botschafter in Papua Neuguinea, Bienvenido V. Tejano, wurde als Generalsekretär ernannt sowie die Juristin Damaris Moura Kuo, Präsidentin der Sektion Sao Paulo für Religionsfreiheit der brasilianischen Rechtsanwaltskammer OAB, als Mediensprecherin.
Zuerst müsse das WAPOA-Netzwerk weitere Adventisten in öffentlichen Ämtern ausmachen, egal ob sie auf nationaler oder lokaler Ebene dienten, um sie zum Beitritt ins Netzwerk einzuladen, so Senator Morris. Auch wolle er mit den Mitgliedern regelmäßig kommunizieren und plane im Jahr 2017 eine erste Konferenz.
Zur Gründung des adventistischen Netzwerks WAPOA lud die Abteilung für Außenbeziehungen und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung ein. Über deren Website können interessierte Adventisten auch Kontakt mit dem Netzwerk aufnehmen: www.adventistliberty.org
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