ADRA hilft ukrainischen Flüchtlingen in Russland

Moskau/Russland, 31.12.2014/APD Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA helfe nicht nur in der Ukraine, berichtete Andrew McChesney, Moskau-Korrespondent der amerikanischen Kirchenzeitschrift „Adventist Review“ (AR). ADRA Russland arbeite eng mit den lokalen Behörden in der Region Rostow und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Russland zusammen, um ukrainischen Flüchtlingen, die nach den Unruhen nach Russland geflohen seien, mit Unterkunft, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln zu unterstützen.

Nach Angaben der UNO und Russlands sind seit Ausbruch der Kämpfe im April 2014 rund 810.000 Menschen aus der Ostukraine über die Grenze in den Verwaltungsbezirk Rostow nach Südrussland geflohen. Zeltlager für Flüchtlinge seien von der russischen Regierung errichtet worden und die örtliche Bevölkerung habe zudem Flüchtlinge bei sich zu Hause aufgenommen, so McChesney.

„Der militärische Konflikt hat die Leute oft gezwungen, nur mit dem zu fliehen, was sie bei sich trugen. Sie hatten nichts und waren total von Hilfe abhängig“, sagte Dmitriy Plugatariov, Koordinator von ADRA Russland für die Region Rostow. „Viele Adventisten haben ihre Heime den Flüchtlingen geöffnet und ADRA Russland verschafft immer noch Flüchtlingen in verschiedenen Städten der Region Rostow Unterkunft bei Privatpersonen“, erläuterte Dmitriy Plugatariov. Siebenten-Tags-Adventisten in ganz Russland hätten bei Sammlungen Zehntausende von Euros zur Unterstützung der Flüchtlinge gespendet.

Bei den Flüchtlingsprojekten arbeite ADRA mit lokalen Behörden, anderen Hilfsorganisationen sowie örtlichen adventistischen Kirchgemeinden zusammen. Laut der russischen Nachrichtenagentur „Itar-Tass“ lebten heute über 38.000 Flüchtlinge, darunter 11.500 Kinder, in der Region von Rostow in Notunterkünften.

Donezk
In der Grenzstadt Donezk mit 50.000 Bewohnern, − nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt in der Ostukraine −, seien rund 20 Personen monatelang im Gemeindezentrum der Adventisten untergebracht und von Kirchenmitgliedern mit warmen Mahlzeiten versorgt worden, berichtete der ADRA-Koordinator. Die Adventisten hätten im Gebäude auch eine Dusche installiert. Die eintausend Flüchtlinge im nahegelegenen Zeltlager wären von den Kirchenmitgliedern mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln versorgt worden.

Gukowo
In der Grenzstadt Gukowo mit 2.000 Einwohnern habe ADRA Russland mit den Behörden sowie der adventistischen Kirche zusammengearbeitet und anfänglich einhundert Lebensmittelpakete an Flüchtlinge verteilt. Später seien 300 Personen dauerhaft mit Nahrungsmitteln versorgt worden, die vorübergehend in einer Unterkunft lebten, informierte Dmitriy Plugatariov. Darüber hinaus hätten adventistische Kirchenmitglieder Nahrungsmittelkörbe zusammengestellt und diese wöchentlich an Flüchtlinge abgegeben, die in Privathaushalten lebten. So würden jeden Monat 400 Familien unterstützt, sagte der ADRA-Koordinator.

Schachty
In Schachty mit 200.000 Einwohnern seien anfänglich 2.000 Flüchtlinge untergebracht gewesen, welche von den Behörden, anderen Hilfsorganisationen und den Adventisten der Stadt mit Nahrungsmitteln sowie Medikamenten versorgt worden seien, so Plugatariov. Mit steigenden Flüchtlingszahlen habe sich die Kirche verpflichtet 350 Familien dauerhaft mit Nahrungsmittelkörben zu unterstützen.

Flüchtlingslager Dmitriadovskiy und Primorka
Im Flüchtlingslager Dmitriadovskiy an der Küste des Asowschen Meeres lebten 600 Personen, die meisten davon seien Kinder. ADRA Russland habe gemeinsam mit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten dorthin zuerst Lebensmittel, Babynahrung, Handtücher, eine Waschmaschine, einen Kühlschrank und andere Geräte geliefert. Später seien auch Medikamente sowie Hygieneartikel und neuerdings zusätzlich an 145 Familien Schulmaterial übergeben worden.

In der Primorka-Siedlung lebten 500 Personen in Privathäusern und 200 in Zelten. Im Zeltlager habe die Kirche gemeinsam mit ADRA Toiletten installiert.

„Wir danken den Dutzenden Mitarbeitern und Freiwilligen von ADRA, die bereit sind Tausenden Flüchtlingen in Russland wie auch in der Ukraine, Hilfe, Medikamente, Nahrung und Kleidung zu bringen“, sagte Pastor Guillermo Biaggi, Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in den GUS-Staaten, wozu auch Russland und die Ukraine gehören.
_____________________________________________________________________________