Erbil/Irak, 24.12.2014/APD Am 2. Dezember konnte in Erbil, der Hauptstadt des kurdischen Gebiets im Nordirak, das Büro der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Irak bezogen werden, wie Nagi Kahlil, ADRA-Regionaldirektor im Mittleren Osten und Nordafrika (MENA) mit Sitz in Beirut/Libanon, berichtete. Nach Eingang der amtlichen Beglaubigung der Statuten und anderer offizieller Dokumente beginne der offizielle Registrierungsprozess als Hilfswerk im Irak.
Anfang Dezember ist auch der indonesische Geschäftsführer Leyn Gantari eingetroffen, der das ADRA-Zentrum in Erbil leitet. Er war fünf Jahre lang Direktor von ADRA Pakistan und arbeitete vorher für das Hilfswerk in Liberia, Jemen und Indonesien.
Das ADRA-Zentrum in Erbil wird durch Spenden des ADRA-Netzwerks finanziert und hilft irakischen Binnenflüchtlingen. Laut Angaben von ADRA Österreich werde dort soziale und psychologische Betreuung angeboten. Auch gebe es Kurse zum Erlernen der kurdischen Sprache und Förderunterricht für Kinder, damit sie besser in der Schule zurechtkämen.
In Begleitung eines lokalen Beraters seien im ersten Monat drei irakische Mitarbeiter eingestellt worden, so Khalil, weitere zehn sollen noch angestellt werden.
Ein Projektantrag für Winterhilfe sei ADRA Kanada unterbreitet worden. Gegenwärtig würden Projektanträge an das Europäische Amt für humanitäre Hilfe (ECHO), die Entwicklungshilfeorganisation der Tschechischen Regierung (CzDA) sowie der Norwegischen Regierung (NORAD) erarbeitet.
ADRA war seit 1995 mit Unterbrechungen im Irak tätig, ohne registriert zu sein. Nach der offiziellen Erklärung von US-Präsident George W. Bush, dass der im März begonnene Irakkrieg im Mai 2003 beendet sei, eröffnete ADRA in Bagdad im Juli 2003 erneut ein Büro. Nach einer Anschlagserie in der Hauptstadt verließen 2004 die ausländischen ADRA Mitarbeiter den Irak wieder.
_____________________________________________________________________________