Weiterstadt bei Darmstadt, 21.11.2014/APD Auf fast 3.000 Metern Höhe befindet sich das regionale Krankenhaus der Region Bamiyan im zentralen Hochland von Afghanistan. „Es ist eine lebenswichtige Anlaufstelle für die Menschen in der abgeschiedenen Region“, berichtet die Mitarbeiterin der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, Mirjam Greilich. 5.100 Patienten würden dort im Monat behandelt.
Strom für das Hospital liefere bisher ein Dieselgenerator. Der dafür benötigte Treibstoff müsse jedoch mühsam in gut 20 Stunden Fahrt von Kabul über Bergpässe bis zum Krankenhaus gebracht werden. Der Kostenaufwand für den Dieselgenerator liege pro Monat bei über 6.000 Euro. Durch die hohen Betriebskosten gebe es täglich im Krankenhaus nur wenige Stunden Strom. Im Winter falle die Versorgung oft ganz aus. Dann sei die ohnehin schwierige Straße für die Lastkraftwagen nicht passierbar, so Greilich. Die schlechte Energieversorgung wäre für das Krankenhaus fatal, da wichtige elektronische Diagnosegeräte und Ausrüstungen für Eingriffe mangels Strom häufig nicht verwendet werden könnten.
Um hier Abhilfe zu schaffen, hat ADRA Afghanistan eine Kleinwasserkraftanlage mit 46 Kilowatt Einspeiseleistung gebaut und vor dem Wintereinbruch in Betrieb genommen, so ADRA Österreich. Die Projektplanung und -leitung wurde von Marcel Wagner, Geschäftsführer von ADRA-Österreich, geleistet. Ein Fluss verlaufe nahe der Klinik. Durch die künftige Nutzung der erneuerbaren Energiequelle würden sich die Stromversorgungskosten drastisch reduzieren. Zwar friere auch dieser Fluss etwa zwei Monate im Jahr zu, doch dann könne das Krankenhaus mit Dieselvorräten betrieben werden. Nicht nur die Patienten des Hospitals, auch die insgesamt 150.000 Menschen der Region profitierten auf lange Sicht von diesem Projekt. Ihre medizinische Versorgung wäre nachhaltig gesichert.
Das Wasserkraftprojekt wurde gemeinsam finanziert von den ADRA Landesbüros in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dem Katastrophenhilfefonds der adventistischen Kirchenleitung in West- und Südeuropa (EUD) sowie durch eine private Großspende aus der Schweiz.
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