Bibeln für Gefangene in Schweizer Haftanstalten

Mitgliederversammlung der Schweizerischen Bibelgesellschaft

Bettingen/Schweiz, 26.05.2014/APD Auf Einladung der Pilgermission St. Chrischona konnte die Schweizerische Bibelgesellschaft (SB) die jährliche Mitgliederversammlung am 23. Mai in Bettingen bei Basel, im Konferenzzentrum "auf dem Berg", abhalten. Die rund 40 Teilnehmenden waren mehrheitlich Delegierte der reformierten Kantonal- oder von Freikirchen.

Bibeln für Gefangene in Schweizer Haftanstalten
Ende 2013 gab es laut dem Bundesamt für Statistik in der Schweiz 110 Einrichtungen des Freiheitsentzuges in denen 7.072 Menschen einsassen, davon waren 74,3 Prozent ausländische Inhaftierte. Die Schweizerische Bibelgesellschaft stellt Gefangenen auf Wunsch eine Bibel oder ein Neues Testament in ihrer Muttersprache kostenlos zur Verfügung. Die Abklärungen dazu werden über die Gremien der Haftanstalten getroffen. Seit Projektbeginn im Jahr 2010 sind 4.727 Bibeln oder Neue Testamente in 37 Sprachen ausgeliefert worden, hauptsächlich in Englisch, Französisch, gefolgt von Rumänisch, Albanisch, Deutsch, Spanisch, aber auch in Arabisch, Japanisch, Swaheli und Urdu.

Der SB-Jahresbericht 2013 enthielt unter anderem Angaben über die steigenden Zugriffszahlen auf die SB-Homepage von 27.100 im 2012 auf 46.300 im letzten Jahr sowie dass die kostenlose App für den Bibelleseplan 6.350 mal in Französisch und nur rund 390 mal auf Deutsch heruntergeladen wurde.

Strategie der Bibelgesellschaft
Die Strategie 2012 – 2016 der Bibelgesellschaft müsse an die knapperen finanziellen Mittel angepasst werden, sodass die jährliche Überweisung an den Weltbund der Bibelgesellschaften zur globalen Verbreitung der Heiligen Schrift nicht im vorgesehenen Maß aufgestockt werden könne, sagte Eva Thomi, SB-Geschäftsführerin. 2014 sollen laut Budget 180.000 Franken (147.000 Euro) überwiesen werden. Die geplante Stelle für Fundraising habe mangels geeigneten Kandidaten nicht besetzt werden können.

Wegen fehlender personeller Ressourcen erklärte die Evangelisch-lutherische Kirche der Schweiz den Austritt aus der Schweizerischen Bibelgesellschaft.

Über die Schweizerische Bibelgesellschaft
Die Schweizerische Bibelgesellschaft wurde am 26. November 1955 in Aarau als Nachfolgerin des Bundes der Schweizerischen Bibelgesellschaften gegründet. Heute zählt sie 45 Kollektivmitglieder; darunter evangelisch-reformierte Kantonalkirchen, die Christkatholische Kirche, evangelische Freikirchen, so auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, kantonale Bibelgesellschaften sowie christliche Gemeinschaften und Werke in der Schweiz, mit denen sie die Verantwortung für die Verbreitung der Bibel teilt.

Die Schweizerische Bibelgesellschaft ist ein Kompetenzzentrum für die Bibel in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Sie unterstützt und fördert die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung von Bibeln, Bibelteilen und biblischer Literatur im In-und Ausland. Sie engagiert sich mit über 146 im Weltbund der Bibelgesellschaften (United Bible Society) zusammengeschlossenen nationalen Bibelgesellschaften dafür, die Bibel in verständlichen, modernen und den Bedürfnissen angepassten Formen zu den Menschen zu bringen.
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