Mennoniten mit Postkartenaktion gegen Lockerung der Kriegsmaterialexporte

Liestal/Schweiz, 24.02.2014/APD Das "Täuferische Forum für Frieden und Gerechtigkeit", ein Arbeitszweig der Konferenz der Mennoniten der Schweiz (KMS), ruft laut einer Medienmitteilung des Forums zu einer Postkartenaktion an Bundes- und Nationalräte auf. Damit sollten die Politiker aufgefordert werden, dem Antrag ihrer Sicherheitspolitischen Kommission zur Lockerung der Regelungen des Exports von Kriegsmaterial nicht zu folgen und sich jeder Lockerung dieser Regelungen zu widersetzen. Mit der Aktion müssten laut dem Forum Menschen motiviert werden, ihre Stimme zu erheben und sich für den Frieden einzusetzen. Die Postkarten lägen seit dem 23. Februar in den Mennonitengemeinden der Schweiz aus.

"Senden sie uns Frieden, nicht ihre Waffen"
Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Dionisius Jean Kawak, Damaskus, habe bei einem Besuch der Konferenz der Mennoniten in der Schweiz für Spenden und Gebete für Syrien gedankt. Gleichzeitig habe er gemahnt: "Es ist wichtig für uns, dass sie Einspruch erheben! Senden sie uns Frieden, nicht ihre Waffen."

Schweiz mit langer Tradition als Vermittlerin bei Konflikten
Laut dem Täuferischen Forum habe sich die Schweiz in den letzten Jahren vermehrt als Vermittlerin zwischen Konfliktparteien angeboten und damit ihre lange humanitäre Tradition glaubwürdig fortsetzt. Zu dieser Tradition gehöre auch eine der schärfsten Kriegsmaterialexportregelungen, die sich auf eine Volksabstimmung von 2009 stütze. Mit der angestrebten Lockerung werde es laut dem Forum der Mennoniten wahrscheinlich, dass Schweizer Waffen in Gebieten eingesetzt würden, wo es Menschenrechtsverletzungen gebe.

Gemeinsam mit vielen anderen Kirchen und Organisationen setzten sich die Mennoniten der Schweiz für gewaltfreie Wege der Konfliktbewältigung ein und unterstützten lokale Organisationen, die inmitten von bewaffneten Konflikten alternative Handlungsmöglichkeiten aufzeigen würden. Diese Organisationen würden über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg materielle Hilfe anbieten, setzten sich für die Achtung der Würde von Menschen auch in Extremsituationen ein und bildeten inmitten von bewaffneten Konflikten Menschen für Friedens- und Versöhnungsarbeit aus. Es wäre ein Widerspruch, sich einerseits für Frieden- und Versöhnungsarbeit einzusetzen, aber zur Lockerung der Waffenexporte zu schweigen, betont das "Täuferische Forum für Frieden und Gerechtigkeit".
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