Integration syrischer Flüchtlingskinder in jordanische Schulen

Zürich/Schweiz | APD

Zürich/Schweiz, 29.01.2014/APD Mitte Dezember lebten laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 567.000 Flüchtlinge aus Syrien in Jordanien. Davon seien 302.000 Kinder unter 18 Jahren, die oft wegen des Bürgerkriegs zwei Schuljahre verpasst hätten. Von den syrischen Flüchtlingskindern im Libanon und in Jordanien würden 70.000 Kinder in Familien ohne Vater aufwachsen, 3.700 seien ganz auf sich allein gestellt, und viele hätten keinen Zugang zur Bildung. Schlecht ausgebildete Kinder würden schon früh zu Hauptverdienern ihrer Familien, was Langzeitfolgen für ihr weiteres Leben als Unausgebildete habe.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat in Jordanien mit Partnerorganisationen ein Projekt im Rahmen von 105.000 Franken (86.000 Euro) gestartet, bei dem 3.615 syrische sowie jordanische Kinder die notwendige Ausrüstung, wie Schultaschen und Schreibmaterial, erhalten, teilte das Hilfswerk mit. Damit solle den Kindern die Möglichkeit geboten werden, sich ins jordanische Bildungssystem einzugliedern. Um jordanische Kinder nicht zu benachteiligen, würden sie zu 40 Prozent auch ins Projekt einbezogen. Die jordanische Infrastruktur sei durch die Flüchtlinge bis an die Grenzen belastet, was der einheimischen Bevölkerung zu schaffen mache, so das Hilfswerk.

Die Projektpartner von ADRA Schweiz sind das jordanische Ministerium für Bildung, die Jordanische Haschemitische Wohlfahrtsorganisation (Jordanian Hashemite Charity Organization – JHCO) sowie ADRA Jordanien und ADRA Österreich.

2,3 Millionen syrische Flüchtlinge in der Region
Der Wintereinbruch im Nahen Osten verschärfe die humanitäre Krise, schreiben 36 Mitglieder von SIRF (Syria INGO Regional Forum), einer Koalition internationaler Nichtregierungsorganisationen anlässlich eines erneuten UN-Finanzierungsaufrufes an Geberländer für Syrien.

Die syrischen Flüchtlinge bildeten laut einer Mitteilung des Hilfswerks mittlerweile die zweitgrößte Flüchtlingspopulation der Welt. Mehr als 2,3 Millionen Syrer seien in den Libanon, nach Jordanien, die Türkei, den Irak, Ägypten und weitere Länder geflohen und kämpften dort ums Überleben. "Ohne die Gastfreundschaft der Nachbarländer wäre das Ausmaß der humanitären Krise noch verheerender", betonte Steffen Horstmeier, Leiter der Syrien-Nothilfe von World Vision in Jordanien.

Spendenzusagen von Geldgebern sind noch keine Zahlungen
Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Unterstützung für die Nothilfe in Syrien und in den umliegenden Ländern deutlich aufstocken, schreibt das Hilfswerk Oxfam in einer Medienmitteilung. Die im Juni geforderte Hilfe von 4,3 Milliarden Dollar sei lediglich zu 62 Prozent finanziert worden. "Das Geld wird dringend benötigt – ganz besonders angesichts des gerade hereinbrechenden, strengen Winters. Die Vereinten Nationen fragen nicht leichtfertig danach. Es ist an der Zeit, dass aus Zusagen von Geldgebern endlich Zahlungen werden", forderte Robert Lindner von Oxfam Deutschland.

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz (www.adra.ch) ist ein im Handelsregister eingetragener Verein und genießt Steuerfreiheit. Das Hilfswerk wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. Das ZEWO-Gütesiegel steht für den zweckbestimmten und transparenten Umgang mit Spenden. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: http://www.glueckskette.ch
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