Alternative Nahrungs- und Einkommensquellen in der Mongolei

Weiterstadt bei Darmstadt, 22.12.2013/APD Obwohl die Mongolei der am dünnsten besiedelte unabhängige Staat der Welt sei, könne das Land aufgrund des Klimas und der Bodenbeschaffenheit kaum zum Ackerbau genutzt werden, so die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland. Stattdessen hielten die Mongolen größtenteils Vieh zur Nahrungsmittel- und Einkommenssicherung. Mit winterlichen Tagestemperaturen von bis zu -45 Grad sterbe jedoch Winter für Winter ein Großteil des Viehbestands, und somit breche immer wieder eine wichtige Nahrungs- und Einkommensquelle der Dorfbewohner ein.

Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebe von weniger als einem Euro am Tag. Viele junge Männer und Frauen entschieden sich, in die Hauptstadt abzuwandern und dort ihr Glück zu versuchen. Doch ohne abgeschlossene Ausbildung hätten sie auch dort einen schweren Stand. Besonders in den Provinzen Zavkhan und Selenge – weit entfernt von der Hauptstadt Ulanbaatar – sei die Armut groß.

Mit Unterstützung der Europäischen Union führt ADRA ein vierjähriges Hilfsprojekt in 30 Dorfgemeinschaften der mongolischen Provinzen Zavkhan und Selenge durch. Das Hilfswerk unterstütze die Menschen dabei, wieder Hoffnung zu schöpfen, vor allem, alternative Nahrungsquellen aufzubauen und ein geregeltes Einkommen zu erwirtschaften. Das Projekt diene als Modell für die umliegenden Kommunen. 70 Prozent der Begünstigten seien Frauen zwischen 35 und 45 Jahren. Insgesamt könnten 33.375 Familien, auch indirekt, durch die Arbeit von ADRA profitieren.

In Kooperativen bauten die Dorfbewohner unter Anleitung von ADRA Gemüse in Gewächshäusern an, erlernten, wie das Essen richtig zubereitet werde und wie sie es beispielsweise durch Einkochen für die harten Wintermonate haltbar machen könnten. Zusätzlich würden sie lernen, Jurten, Kleider und Schuhe herzustellen oder Felle zu verarbeiten. Durch dieses Projekt erweitere sich nicht nur das Wissensspektrum der Bevölkerung, auch das wirtschaftliche Wachstum steige. So erlangten die in der Vergangenheit vor allem von der Viehwirtschaft abhängigen Menschen eine neue Zukunftsperspektive und eine zunehmende Unabhängigkeit.
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