ADRA hilft Flüchtlingen aus Mali

Zürich/Schweiz | APD

Nahrungsmittelkrise in Sahelzone erwartet

Zürich/Schweiz, 25.04.2012/APD Wegen Missernten im letzten Jahr und den Kämpfen zwischen Tuareg-Rebellen und dem Militär im Norden Malis sowie der generellen politischen Instabilität seien die Bewohner Malis in die Nachbarstaaten geflüchtet, teilte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz mit. ADRA versorge im Flüchtlingslager Ayorou/Niger knapp 4.500 Menschen aus Mali, meist Waisenkinder und Frauen.

Die hygienischen Bedingungen im Lager seien erbärmlich und begünstigten die Ausbreitung von Cholera, so das Hilfswerk. ADRA bohre vier Brunnen, baue 100 Latrinen und verteile 550 Hygiene-Pakete. Der Bau einer Latrine koste 100 Franken (83 Euro) und das Hygiene-Paket 60 Franken (50 Euro).

Hilfswerke würden Vorbereitungen für die Nahrungsmittelkrise in der Sahelzone treffen. Laut einer Medienmitteilung des UN-Kinderhilfswerks (UNICEF) seien dort über eine Million Kinder in Lebensgefahr. Dürre, hohe Nahrungsmittelpreise und die unsichere politische Lage hätten eine schwere Ernährungskrise ausgelöst.
"Jetzt beginnt die Hungerzeit in der Sahelzone", bestätigte Roland Kupka, Ernährungsspezialist im UNICEF-Regionalbüro für Westafrika in Dakar/Senegal. "Wir müssen in den kommenden Monaten über eine Million schwer mangelernährter Kinder versorgen. Diese Mädchen und Jungen können gerettet werden, wenn wir jetzt entschlossen handeln."

UNICEF und seine Partnerorganisationen arbeiteten in allen betroffenen Regionen seit Jahren und verstärkten jetzt die Versorgungskette. Große Mengen therapeutischer Zusatznahrung und Medikamente seien nach Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria und Senegal gebracht worden. Spezialisten für Ernährung seien eingetroffen. Bislang stände nur die Hälfte der rund 108 Millionen Franken (90 Millionen Euro) bereit, die UNICEF im Kampf gegen die Ernährungskrise in der Sahelzone benötige. Den Höhepunkt der Krise erwarte UNICEF in den Monaten Mai bis September.

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