Experte für Religionsfreiheit rät vom Begriff "christlicher Fundamentalismus" ab

Silver Spring, Maryland/USA, 28.07.2011/APD Nach den Anschlägen in Norwegen rät Pastor Dr. John Graz (Silver Spring/Maryland/USA), Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Weltkirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, zur Achtsamkeit bei der Verwendung von Begriffen und Bezeichnungen. Der Attentäter von Oslo sei von einigen Medien als "christlicher Fundamentalist", bezeichnet worden, so Graz.

"Medienberichte, die diese Anschläge in Zusammenhang mit dem Christentum bringen, können zu Missverständnissen führen", betonte Graz. "Solche Taten sind christlichen Lehren und Werten völlig fremd", unterstrich der Experte für Religionsfreiheit. "Gewalt, die im Namen des Christentums ausgeführt wird, ist eine absolute Verzerrung jener Religion, die ihre Entstehung Jesus Christus, dem ´Fürst des Friedens´, verdankt."

Graz mahnte zur Vorsicht bei der Verwendung des Begriffs "Fundamentalist" im Zusammenhang mit dem Christentum mit dem der Attentäter verschiedentlich in Verbindung gebracht worden sei. "Extremistisch" sei eine passendere Bezeichnung einer Ideologie und Verhaltensweise, die sich weit außerhalb der Norm einer christlichen Glaubensgemeinschaft bewege.

"Es besteht die Gefahr, dass die Abgrenzung zwischen dem, was man unter ´Fundamentalismus´ und unter ‚´konservativen christlichen Werten´ versteht, immer mehr verwischt wird, sodass sich vorherrschende Missverständnisse über verschiedene religiöse Traditionen weiter vertiefen könnten", so Graz.

"Wir müssen unsere Bemühungen verstärken, um das Verständnis und den Respekt zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zu fördern", hob Dr. John Graz hervor.

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