Christchurch/Neuseeland, 23.02.2011/APD Das größte Krankenhaus von Christchurch, der 390.000 Einwohner-Stadt auf der Südinsel Neuseelands, musste nach dem schweren Erdbeben aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Weil es nur noch Personen mit schweren Verletzungen aufnehmen kann, wurde die stillgelegte Fabrikhalle der adventistischen Gesundkostfabrik "Sanitarium Health Food Company" im Vorort Papanui von den städtischen Notfalldiensten als Triagezentrum zur Erstversorgung für Verletzte in Betrieb genommen. Es werden dort Amputierte und Menschen mit Schnitt- und Quetschwunden behandelt.
"Wir haben das Glück, dass unsere Gebäude kaum beschädigt sind und sie der Bevölkerung in dieser Zeit der Verwüstung dienen können. Zu unserem Fabrikgelände gehört auch ein großer Park mit einem Brunnen, von dem wir Trinkwasser beziehen können", sagte Pierre van Heerden, Geschäftsführer der "Sanitarium Health Food Company" in Neuseeland.
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Neuseeland und die der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehörende Gesundkostfabrik haben 1.100 Bedürftigen in den Evakuierungszentren Getreideriegel und weitere Nahrungsmittel sowie Milch und Wasserflaschen zur Verfügung gestellt. ADRA arbeite eng mit den zivilen Behörden und der Heilsarmee zusammen und versorge die Erdbebenopfer, die in drei Evakuierungszentren um Christchurch verteilt sind, mit dem Notwendigsten, erläuterte van Heerden.
Wie die Kommunikationsabteilung der Freikirche meldet, sei der Verkehr in Christchurch sehr eingeschränkt, da es in den Straßen teils große Risse gebe, sie durch die geborstenen Wasserleitungen überflutet seien und die Ampeln wegen des Stromausfalls nicht funktionierten. Brücken hätten sich angehoben, sodass die Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen auf den Fahrbahnen blockiert seien.
Die amerikanische, staatliche Forschungsorganisation United States Geological Survey (USGS) geht davon aus, dass das einminütige Erdbeben mit einer Stärke von 6,3 auf der Richterskala näher an Christchurch liegt, als das Erdbeben vom September 2010 mit einer Stärke von 7,2, das jedoch weit weniger Schäden verursachte. Es wird angenommen, dass das jetzige Erdbeben auch deshalb größere Schäden zur Folge hatte, weil es weniger vertikale, sondern mehr seitliche Bewegungen ausgelöst habe.
"Im Moment ist es schwierig, Informationen über das Geschehen zu bekommen, da die Kommunikationskanäle zusammengebrochen oder überlastet sind", sagte Pastor Craig Gillis, Präsident der adventistischen South New Zealand Kirchenleitung. "Bis jetzt haben uns keine Meldungen betreffs verletzter Gemeindeglieder erreicht." Die Angestellten der Kirchenleitung sowie die Schüler und Lehrer der Christchurch Adventist School seien wohlauf.
Auf der südlichen Insel Neuseelands leben 1.990 erwachsen getaufte Adventisten in 20 Kirchengemeinden. Sie unterhalten neben dem Gesundkostwerk die Christchurch Adventist School mit 56 Schülern und Schülerinnen.
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