Port-au-Prince/Haiti, 17.11.2010/APD Die Cholera-Epidemie in Haiti, die schon über eintausend Menschen das Leben gekostet hat, versucht auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA zu bekämpfen. In den Notaufnahmelagern in Carrefour, einem Vorort der Hauptstadt Port-au-Prince, klärt ADRA durch Handzettel, Poster und Theaterstücke die Menschen über die Cholera und vorbeugende Maßnahmen auf. Zusätzlich werden Hand-Desinfektionsmittel und Wasseraufbereitungstabletten an die Campbewohner verteilt. Die Campleitung des Notaufnahmelagers auf dem Gelände der Adventistischen Universität in Port-au-Prince wurde in Choleraprävention ausgebildet und Fertigpulver gegen Dehydrierung an die rund 500 dort lebenden Familien verteilt.
In die stark betroffene Region Artibonite im Norden der Hauptstadt sandten ADRA und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zehn mobile Wasseraufbereitungsanlagen. Auch Wasseraufbereitungstabletten und Informationsmaterial zur Cholera werden dort verteilt.
In der Stadt Petit Goave, etwa 60 Kilometer westlich von Port-au-Prince, hatte ADRA Deutschland kurz nach dem Erdbeben vom 12. Januar eine Wasseraufbereitungsanlage installiert, die bis vor kurzem etwa 20.000 Liter Trinkwasser für das Krankenhaus Notre Dame und für Ausgabestellen in den umliegenden Stadtteilen und Dörfern lieferte. Auf Bitte anderer dort ebenfalls arbeitenden Hilfsorganisationen wurde die Kapazität auf 40.000 Liter pro Tag ausgeweitet. Um die Ausbreitung der Cholera zu vermindern, werden Erkrankte in Quarantänezentren untergebracht. Dafür stellte ADRA einige Holzhäuser zur Verfügung. Diese sind als Übergangsunterkünfte bis zur Wiederherstellung der vom Erdbeben zerstörten Wohnhäuser gedacht. Auch für einen Lagerraum zur Unterbringung von Medikamenten und ärztlichem Bedarf sorgte ADRA.
Cholera ist eine akute Durchfallerkrankung, die in erster Linie durch fäkalienverunreinigtes Trinkwasser verursacht wird. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann die Krankheit innerhalb weniger Stunden tödlich sein, wenn sie nicht behandelt wird. Die wichtigste Behandlungsmaßnahme ist der ausreichende Ersatz von Flüssigkeit, Zucker und Salzen.
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