Schweizer Jugendliche bauen für AIDS-Waisen in Äthiopien

Zürich/Schweiz, 15.08.2010/APD Jugendliche aus der Schweiz haben drei Wochen ihrer Ferien geopfert und 1.450 Franken (1.044 Euro) an Reise-, Verpflegungs- und Unterkunftskosten für einen Freiwilligeneinsatz in Äthiopien bezahlt. In Wukro, in der nördlichen Grenzregion Tigray, bauten sie unter fachkundiger Leitung im Kinderdorf Elshadai einen Speisesaal und eine Küche.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat den dreiwöchigen Baueinsatz mit 21 Jugendlichen im Waisenhaus in Wukro vorbereitet und die Baukosten von 99.000 Franken (71.000 Euro) finanziert. Einen Großteil dieser Kosten brachten die adventistischen Jugendlichen selbst auf. Sie führten in Baar, Bad Ragaz, Basel und St. Gallen Sponsorenläufe durch, die für das Projekt rund 83.000 Franken (59.700 Euro) an Spenden erbrachten.

Das Kinderdorf mit160 AIDS-Waisen wird von ADRA Schweiz unterstützt und von der äthiopischen Nichtregierungsorganisation Elshadai Relief and Development Association geleitet. Die Freiwilligen, 13 Frauen und 8 Männer, haben unter fachmännischer Anleitung Wasserleitungen verlegt, Wände hochgezogen, Zementböden gegossen und den Dachstock aufgerichtet.

In Äthiopien herrschte bis 1991 30 Jahre lang Bürgerkrieg, der Verwüstung und Elend hinterließ. Seitdem schwelt ein Grenzkonflikt mit dem an die Region Tigray grenzenden Nachbarstaat Eritrea, der die Entwicklung beider Länder lähmt.

Der eigentliche Feind, der die Gesellschaft bedroht, heißt aber AIDS. Laut Angaben der "Aktion Deutschland hilft", hat Äthiopien eine AIDS-Rate von neun Prozent. Im Vergleich dazu liegt die AIDS-Rate in der Schweiz bei 0,6 Prozent und in Deutschland bei 0,11 Prozent. Fast die Hälfte der Bevölkerung in Äthiopien ist unterernährt. Das jährliche Brutto-Nationaleinkommen pro Einwohner beträgt in Äthiopien 169 Euro, in der Schweiz 46.785 Euro und in Deutschland 29.992 Euro. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen UNAIDS schätzt, dass 650.000 AIDS-Waisen in Äthiopien leben, die nach dem Tod ihrer Eltern sich oft selbst überlassen bleiben. Der Bau und Betrieb von Kinderheimen garantiert deshalb vielen Kindern eine lebenswerte Kindheit und eine Zukunft.
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