Auch Adventisten von Erdbebenkatastrophe in Haiti betroffen

Miami, Florida/USA, 21.01.2010/APD "Das Leid und die Not in Haiti sind unvorstellbar groß", betonte der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika, Pastor Israel Leito (Miami, Florida/USA). Unter den 9,6 Millionen Einwohnern Haitis befänden sich auch eine halbe Million Adventisten samt ihren Kindern. Sie seien ebenfalls von der Katastrophe betroffen. Allein im Großraum der Hauptstadt Port-au-Prince hätten vor dem Erdbeben rund 100.000 Mitglieder der Freikirche gelebt. Wie viele von ihnen bei der Katastrophe umkamen, sei noch nicht bekannt.

Während des Erdbebens war Dr. Elie Henry, einer der Vizepräsidenten der mittelamerikanischen Adventisten, auf der Insel. Er wollte mit der dortigen Freikirchenleitung über die Durchführung der Aktion "Follow the Bible" (Lies die Bibel) beraten. Nach seinen Angaben blieben in der Hauptstadt das Bürogebäude der adventistischen Kirchenleitung von Haiti im Stadtteil Delmas und der Verwaltungssitz im Diquini-Viertel für die Adventisten der Region Port-au-Prince fast unbeschädigt. Die Freikirchenleiter begannen laut Henry nach der Katastrophe ihre Pastoren ausfindig zu machen, um sich mit ihnen gemeinsam einen Überblick über die Situation ihrer Gemeinden zu verschafften. In Haiti gibt es 355.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 470 Gemeinden, die von rund 100 Pastoren betreut werden.

Wie Dr. Henry berichtete, seien in Port-au-Prince die beiden größten adventistischen Kirchen eingestürzt. Das "Hospital Adventiste d’Haiti" im Diquini-Viertel der Hauptstadt sei nur leicht beschädigt. Das ehemals 70-Betten-Krankenhaus beherberge jetzt über 400 Patienten. Außerdem lebten 300 Obdachlose auf dem Klinikgelände. Die Gebäude der Adventistischen Universität im Stadtteil Carrefour seien zwar beschädigt, doch hätten über 15.000 Menschen auf dem Campus Zuflucht gefunden. Die 50 Kinder des Garten Eden Waisenheims in Montrouis, knapp 100 Kilometer nordöstlich von Port-au-Prince, blieben samt ihren Betreuern unverletzt. Das Erdbeben verursachte dort keine Schäden.

Vor der Katastrophe unterhielt die Freikirche in Haiti, außer dem Krankenhaus, dem Waisenheim und der Universität, zwei höhere Schulen, 219 Grundschulen sowie ein Medienzentrum mit Radio- und TV-Station.

"Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA nahm in Haiti bereits kurz nach dem Erdbeben die Arbeit auf", teilte der Präsident der mittelamerikanischen Adventisten, Pastor Leito, mit. ADRA helfe ohne Ansehen der Person und Konfession.
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