Silver Spring, Maryland/USA, 16.12.2009/APD "Das Schweizer Verbot zum Bau neuer Minarette zeigt, wie viel Bemühungen noch notwendig sind, um verständlich zu machen, was Religionsfreiheit wirklich bedeutet", äußerte Dr. John Graz (Silver Spring, Maryland/USA), Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, enttäuscht. "Das gilt selbst für die Schweiz, eine der freiesten Nationen der Welt." Es werde behauptet, das Verbot habe nichts mit Feindschaft gegenüber dem Islam zu tun, sagte Graz, sondern es gehe vielmehr um die Zurückweisung einer islamistisch-politischen Ideologie. Allgemein seien die Befürworter des Verbotes sogar der Meinung, dass die Volksabstimmung kein Schlag gegen die religiöse Freiheit gewesen sei. Er sehe das jedoch anders.
Graz, selbst aus der Schweiz stammend, wies darauf hin, dass nur vier der 26 stimmberechtigten eidgenössischen Kantone sich mehrheitlich gegen das Minarett-Verbot ausgesprochen hätten. Dabei sei die Anzahl der Gegner von Minaretten im städtischen französischsprachigen Bereich deutlich geringer gewesen, als in den ländlichen deutsch¬sprachigen Regionen. Bezeichnenderweise habe es in Gebieten mit Moscheen weniger Befürworter eines Minarett-Verbotes gegeben. Auf Unmut stieß bei Graz ein provokatives Plakat der Anti-Minarett-Initiative. Auf dem Poster ist eine Frau im schwarzen Tschador vor einer Schweizer Fahne mit raketenähnlichen Minaretten zu sehen.
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