Adventisten feiern erstmals "Tag der Schöpfung"

Hannover/Ostfildern bei Stuttgart, 20.10.2009/APD Die Siebenten-Tags-Adventisten feiern am 24. Oktober in ihrem wöchentlichen Gottesdienst erstmals den "Tag der Schöpfung". Während der diesjährigen Frühjahrstagung in Silver Spring, Maryland/USA, hatte der Exekutivausschuss der adventistischen Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) die weltweite Einführung eines "jährlichen Sabbats zur Feier der Schöpfung und des Schöpfers" für ihre Gemeinden beschlossen. Die Adventisten haben ihren wöchentlichen Gottesdienst nicht am Sonntag, sondern am Samstag, dem biblischen Sabbat. Laut dem Vorsitzenden der Freikirche in Deutschland, Pastor Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), erinnere eines der Zehn Gebote der Bibel daran, dass Gott den Sabbat als Ruhetag zum Gedenken an die Schöpfung eingesetzt habe.

In einer gemeinsamen Erklärung des Nord- und Süddeutschen Verbandes der Freikirche zum "Tag der Schöpfung" heißt es: "Wir glauben an einen Schöpfergott, der diese Welt und das Leben auf ihr geschaffen hat und es erhält." Die Schöpfung sei ein Geschenk Gottes, "das uns zu verantwortungsbewusstem Umgang mit ihr verpflichtet". Da der Mensch als Teil der Schöpfung mit Würde ausgestattet sei, wende sich die Leitung der deutschen Adventisten "gegen Folter, Todesstrafe, Vertreibung und alle entwürdigenden Praktiken, die Menschen ihres Lebens oder Lebensraumes berauben. Wir akzeptieren keinen Rassismus, weder in der Gesellschaft noch in unserer Freikirche."

Die Schaffung des Menschen als Mann und Frau verbiete "jede geschlechterspezifische Diskriminierung" sowie die "Auflösung von Ehe und Familie", heißt es in der Erklärung weiter. Alles wirtschaftliche Handeln dürfe nicht der Gewinnmaximierung Weniger dienen, sondern müsse das ökonomische Wohl aller Menschen im Auge haben. Die in der Schöpfung grundlegend eingeflochtene Zeit der Ruhe, des Herausgenommenseins aus allen Zwängen und Ansprüchen der Lebensbewältigung sei eine heilige, unantastbare Zeit. Sie dürfe dem wirtschaftlichen Erfolgsstreben nicht geopfert werden.

Die Erklärung schließt mit der Feststellung: "Wir schätzen die Wissenschaften als eine wesentliche Erkenntnisquelle in unserer Zeit und respektieren Auffassungen, die über die Entstehung der Welt anders urteilen, als wir es in unserem Glauben bekennen. Wir sind aber auch in gleicher Weise gegen jede Ideologisierung wissenschaftlicher Erkenntnis oder Theorie, wenn diese zur Diskriminierung Andersdenkender missbraucht wird."

Weltweit gibt es in 201 Ländern rund 16 Millionen erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten. In Deutschland zählt die Freikirche 35.600 Mitglieder in 586 Gemeinden.
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