Oberhaupt der katholischen Kirche fordert an Grundlagen des Glaubens festzuhalten

New York, N.Y./USA, 22.04.2008/APD Die Christen müssen an den Grundlagen ihres Glaubens festhalten. Das betonte Papst Benedikt XVI. bei einer ökumenischen Begegnung mit 250 Repräsentanten der christlichen Kirchen in New York. Christen stünden in der Verantwortung, ein „klares Zeugnis für den Grund ihrer Hoffnung" zu geben, sagte Benedikt XVI.

Der Papst widersprach der Annahme, das Lehramt der römisch-katholischen Kirche vertiefe eher die Wunden der Kirchentrennung als sie zu heilen. Ein klares christliches Bekenntnis setze eine normative Lehre voraus, hielt er dem entgegen. Nur so sei auch ein gemeinsames Zeugnis in ethischen Fragen möglich. Glaubenstreue tue not, betonte Benedikt XVI. Angesichts von Zersplitterung und Individualismus in der globalisierten Welt suchten vor allem junge Menschen nach einer authentischen Form von Gemeinschaft.

Benedikt XVI. warnte vor einer innerchristlichen Relativierung der Religion unter dem Einfluss säkularistischer Ideologien. Dabei wandte er sich gegen die Auffassung, dass nur Wissenschaft objektiv sei und Religion in die subjektive Sphäre persönlicher Gefühle gehöre. Christen dürften diese Sichtweise nicht akzeptieren. Sie führe zu der Vorstellung, dass die Darstellung objektiver Wahrheiten in der Glaubensverkündigung nicht nötig sei. Schon hätten sich einige Gruppen von der Bibel sowie von grundlegenden christlichen Überzeugungen und Traditionen entfernt.

Die heutigen Christen haben nach Worten des Bischofs von Rom dieselbe Pflicht wie die ersten Christen: ein transparentes Zeugnis für das abzulegen, was ihre Hoffnung beseele, so dass die Augen aller Menschen guten Willens aufgehen könnten, um wahrzunehmen, dass Gott sein Gesicht zeigt und es dem Menschen erlaubt, durch Jesus Christus Zugang zu seinem ewigen Leben zu finden: „Er allein ist unsere Hoffnung", so der Papst.

Bei dem Treffen mit den prominentesten Kirchenvertretern aus dem Bereich New York in der Kirche St. Joseph's of Yorkville unterstrich Benedikt XVI. die zentrale Bedeutung des Gebets für die ökumenische Begegnung. Denn so der Papst: „Ohne Gebet wären die ökumenischen Strukturen, Institutionen und Programme ihres Herzens und ihrer Seele beraubt."
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