Baptistenpastor Zaur Balayev in Aserbaidschan aus der Haft entlassen

Oslo, 23.03.2008/APD Der im vergangenen Jahr wegen angeblichen Widerstands gegen die Staatsgewalt in Aserbaidschan verhaftete Baptistenpastor Zaur Balayev ist am 19. März aus der Haft entlassen worden, teilte die in Oslo ansässige christliche norwegische Menschenrechtsorganisation „Forum 18“ mit. Laut „Forum 18“ befänden sich aber immer noch Menschen aus Glaubensgründen in dem mittelasiatischen Land im Gefängnis. So sei im Oktober 2007 der Zeuge Jehovas Samir Huseynov zu zehn Monaten Haft verurteilt worden, weil er sich aus religiöser Überzeugung weigere, Militärdienst zu leisten.

Am 20. Mai letzten Jahres war Pastor Balayev bei einer Razzia während des Sonntagsgottesdienstes in der Ortschaft Aliabad nahe der georgischen Grenze festgenommen worden. Nach Behördenangaben widersetzte sich der damals 44-Jährige der Durchsuchung. Wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt. Etwa 50 Augenzeugen, darunter 25 Gemeindemitglieder, hatten jedoch dieser Darstellung widersprochen. Balayev habe sich zu keinem Zeitpunkt gewalttätig verhalten. Die Baptisten machten religiöse Gründe für die Inhaftierung geltend. Der Gemeinde von Balayev werde seit 13 Jahren die staatliche Anerkennung verweigert und sie habe wiederholt Schikanen erleiden müssen. Für die Freilassung des Baptistenpastors hatten sich unter anderem der frühere US-Präsident Jimmy Carter und der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, eingesetzt.

In Aserbaidschan gibt es 22 Baptistengemeinden mit rund 3.000 Mitgliedern. 90 Prozent der 8,3 Millionen Einwohner Aserbaidschans sind Muslime. Die meisten Christen gehören zur Russischen Orthodoxen Kirche. Laut Verfassung kann jeder Bürger in der vorderasiatischen Republik seine Religion ohne Einschränkung praktizieren.
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