Stuttgart, 18.11.2007/APD Obwohl die klassische Radionutzung in den letzten Jahren bei Jugendlichen zurückging, kann das Medium seine Position im gesamten Medienrepertoire Jugendlicher nach den Ergebnissen der aktuellen JIM-Studie 2007 weiterhin behaupten und durch die Nutzung vielfältiger Empfangswege stärken.
Während die Fernsehnutzung bisher weitestgehend über das herkömmliche Fernsehgerät erfolgt und das Internet in der Regel vom heimischen Computer aus genutzt wird, erreicht das Radio seine jugendlichen Nutzer mittlerweile über verschiedene Plattformen. Innerhalb von 14 Tagen wird Radio von den 12- bis 19-Jährigen zwar vor allem über ein stationäres Radiogerät (82 Prozent) oder über das Autoradio (74 Prozent) gehört, 19 Prozent finden aber auch über den MP3-Player, 17 Prozent über das Internet und 15 Prozent über das Handy Zugang zum Radioprogramm ihrer Wahl. In ähnlicher Größenordnung erfolgt auch die Nutzung mobiler Radiogeräte (18 Prozent). Generell etabliert sich das Internet immer stärker als Radioplattform: So besuchen immerhin 31 Prozent der jugendlichen Onlinenutzer die Homepage eines Radioprogramms.
Insgesamt hören 74 Prozent der 12- bis 19-Jährigen mindestens mehrmals pro Woche Radio. Auf die Frage an Radiohörer, ob im Vergleich zu heute vor einem Jahr mehr oder weniger Radio gehört wurde, gibt ein Drittel eine intensivere Radionutzung an. Knapp die Hälfte der Jugendlichen hat ihr Nutzungsverhalten in diesem Zeitraum nicht geändert, ein Fünftel hört weniger Radio als vor einem Jahr. Begründet wird Letzteres vor allem mit Zeitmangel und anderer Alternativen wie dem MP3-Player oder dem Internet.
Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Multi-Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest bildet seit 1998 das Medien- und Freizeitverhalten der Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren in Deutschland ab. Für die repräsentative Studie wurden rund 1.200 Jugendliche befragt. Der Medienpädagogische Forschungsverbund ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).
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