Aschaffenburg, 24.10.2007/APD Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Aschaffenburg hat während ihrer Jahresversammlung die örtliche neuapostolische Kirchengemeinde als Gastmitglied aufgenommen. Gaststatus haben dort bereits die Freie evangelische Gemeinde und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Mitglieder sind die Katholiken, Lutheraner, Alt-Katholiken, Baptisten sowie die Syrisch-, Griechisch- und Rumänisch-Orthodoxen. Dem Aufnahmeverfahren der Neuapostolischen Gemeinde ging eine Selbstdarstellung mehrerer leitender Mitglieder der Glaubensgemeinschaft voraus, zu der auch der Glaube an den dreieinigen Gott gehöre. Ihr Taufverständnis entspreche dem der meisten christlichen Konfessionen. Andererseits billige die Neuapostolische Kirche dem Apostelamt eine besondere Bedeutung zu, das sich von den üblichen christlichen Führungsstrukturen wesentlich unterscheide.
Bereits im letzten Jahr wurde die örtliche neuapostolische Kirchengemeinde im bayerischen Memmingen als Gastmitglied in die dortige ACK aufgenommen. Zwischen der ACK Baden-Württemberg und der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland gibt es seit 2001 informelle Gespräche. Sie sollen dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Die Frage nach einer Mitgliedschaft der Neuapostolischen Kirche in der ACK stand zu keinem Zeitpunkt im Raum. Beide Seiten einigten sich 2002 auf die Veröffentlichung eines gemeinsamen Kommuniqués, das unter http://cms.nak-sued/Kommunique_ACK.18404.0.html im Internet zu finden ist. In Deutschland gibt es rund 375.000 neuapostolische Christen, weltweit sind es über elf Millionen. Die Glaubensgemeinschaft hat in den letzten Jahren einige Lehränderungen vorgenommen und sucht eine vorsichtige Annäherung zu anderen Konfessionen.
Ausgelöst durch die Frage nach einer Mitarbeit bei der EXPO 02 nahm die Schweizer Neuapostolische Kirche Kontakt zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz auf. Daraufhin wurde von beiden Seiten eine Gesprächsgruppe eingerichtet. Die neuapostolische Gesprächsdelegation besteht aus den Mitgliedern der internationalen Projektgruppe „Ökumene“ (PGÖ). Obwohl die Gespräche inoffiziellen Charakter haben, soll demnächst ein gemeinsames Positionspapier herausgegeben werden.
Auf der Ebene der weltweiten Neuapostolischen Kirche (NAK) mit Sitz in Zürich ist die internationale Projektgruppe „Ökumene“ seit Oktober 1999 tätig. Sie hat das Ziel, die Kontakte zu führenden Vertretern christlicher Kirchen und Gemeinschaften auszubauen sowie das Gespräch mit leitenden Persönlichkeiten innerhalb der ökumenischen Bewegung zu suchen. „Die Gespräche sind geprägt von einer sehr großen Aufgeschlossenheit und gegenseitiger Wertschätzung“, so der Vorsitzende der NAK-Projektgruppe, Apostel Volker Kühnle. Während einer Informationsveranstaltung zum Thema „Ökumene“ Ende September in Stuttgart erklärte Kühnle, die Gespräche hätten längerfristig „das Ziel der Prüfung eines Beobachterstatus beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und eines Gaststatus‘ bei der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)“.
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