Einschulungen an adventistischen Schulen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg öffneten acht Schulen der Adventisten ihre Tore für die Schüler an den Standorten Heilbronn, Herbolzheim, Isny, Murrhardt, Rastatt, Ubstadt-Weiher und Müllheim. Insgesamt 44 Erstklässler wurden eingeschult. Laut Fischer betreuten insgesamt 65 Lehrende 323 Schülerinnen und Schüler in den Schulsystemen Grund- und Realschule und einer Gemeinschaftsschule in dem Bundesland.
Angesprochen auf die Umsetzung der Corona-Maßnahmen erklärt Markus Witte, Abteilungsleiter für Erziehung und Bildung der Freikirche in Baden-Württemberg als Schulträger, er sei sehr zuversichtlich. „Unsere Schulen sind klein und überschaubar. Infektionsherde können daher schneller identifiziert und isoliert werden.“ Die Gesundheitsämter könnten auch schneller reagieren und somit seien die Infektionsketten schneller nachvollziehbar.
Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt
Eine der größten Bekenntnisschulen in Trägerschaft der Adventisten in Deutschland ist das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt. Seit 1950 ist es ein staatlich anerkanntes Gymnasium. 1994 folgte die Realschule und 2010 die Grundschule. Das Schulzentrum Marienhöhe ist als „Gesundheitsfördernde Schule“ und Schule für den Klimaschutz zertifiziert. Nach dem Lockdown am 16. März begann Ende April unter strengen Hygieneauflagen wieder der Präsenzunterricht für die Abschlussklassen des Gymnasiums und der Realschule. Zwei Wochen später kamen die Viertklässler der Grundschule sowie alle Klassen der weiterführenden Schulzweige dazu.
70 Schülerinnen und Schüler hätten im letzten Schuljahr unter diesen besonderen Umständen die allgemeine Hochschulreife am Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt erlangt; davon sechs Schülerinnen und Schüler mit der Bestnote 1,0. Der Gesamtschnitt lag bei 2,26. In der Realschule hätten 36 Schülerinnen und Schüler die Mittlere Reife erlangt. Davon hätten sich 32 Schülerinnen und Schüler für die gymnasiale Oberstufe qualifiziert.
53 Schulklassen im neuen Schuljahr
Mit dem neuen Schuljahr würden laut Marketingleiterin Heidi Yuki Schwenger insgesamt 40 Klassen und 744 Schüler unterrichtet. Davon 4 Grundschulklassen mit 57 Schülern, 9 Realschulklassen mit 156 Schülern und 27 Klassen im Gymnasium mit 531 Schülern.
Weltweit größtes protestantisches Bildungssystem
Die in freier Trägerschaft geführten Bekenntnisschulen sind staatlich genehmigte Ersatzschulen, bei denen der Unterricht nach allgemeingültigen Lehrplänen erfolgt. Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhalte weltweit das größte protestantische Bildungssystem mit insgesamt 8.540 Bildungseinrichtungen, darunter 116 Universitäten, 52 Berufsschulen, 2.429 höheren Schulen und 5.943 Grundschulen. Fast 2 Millionen Schüler und Studenten würden betreut, wovon der größte Anteil mit etwa 1,2 Millionen auf die Grundschulen entfalle.
Adventistische Bekenntnisschulen in Deutschland
In Deutschland unterhalte die Freikirche 13 Schulen mit 1.212 Schülerinnen und Schüler, die von 158 Lehrenden unterrichtet würden, ergänzt Fischer. Es gehöre zum adventistischen Bildungssystem, Schule nicht nur als Wissensvermittlung zu verstehen. Durch die Zusammenarbeit von Schülern, Lehrern und Eltern gingen sie an ihren Adventistischen Bekenntnisschulen eine Erziehungspartnerschaft ein. Neben der Wissensvermittlung legten sie ebenso Wert auf die charakterliche Entwicklung des Kindes. Grundlage ihres Denkens und Handelns seien die biblischen Werte und Prinzipien.