Trotz Corona-Pandemie: 3. Ökumenischer Kirchentag soll stattfinden

Bettina Limperg und Thomas Sternberg, Präsidentin und Präsident des 3. Ökumenischen Kirchentages 2021, präsentieren gemeinsam das Leitwort "schaut hin"

© Foto: ÖKT

Trotz Corona-Pandemie: 3. Ökumenischer Kirchentag soll stattfinden

APD

3. Ökumenischer Kirchentag bietet einzigartige Möglichkeit
Gerade in Krisenzeiten seien Begegnung, Dialog und Gemeinschaft wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – davon seien die Veranstalter, der Deutsche Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, fest überzeugt. Der katholische Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg betonte: „Die Auswirkungen von Corona verändern die Welt. Mit einer neuen Form des ÖKT haben wir die Chance, darauf zu reagieren. Diese Chance wollen wir nutzen.“ Auch die evangelische Präsidentin Bettina Limperg bekräftigte die Entscheidung: „Das Leitwort „schaut hin“ fordert ja dazu auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Deshalb werden wir dem Ringen um unsere menschliche, politische Grundordnung beim 3. ÖKT breiten Raum geben." Die einladenden Kirchen, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt bestärkten die Verantwortlichen in ihrem Vorhaben und stünden dem ÖKT dabei als Partner fest zur Seite – genau wie ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Akteuren und kirchlichen Institutionen und Verbänden.

Das Programm des 3. ÖKT werde kompakter. Die Corona-Pandemie rücke neue Fragen und Herausforderungen ins Blickfeld. Diesen werde eine besondere Bedeutung zukommen. Der Austausch solle öffentlich, partizipativ und kontrovers erfolgen und drängende Fragen beantworten: Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Wie zukunftsfähig ist unser Wirtschaftssystem? Wie ist die Schöpfung noch zu retten? Wie wandeln sich Kirchen und unsere Art, den christlichen Glauben zu leben?

Kleiner und digitaler mit detailliertem Hygienekonzept
Aufgrund der voraussehbaren Beschränkungen würden weniger Menschen vor Ort teilnehmen können, als geplant. Die geräumigen Messehallen, Open-Air-Bühnen sowie Kirchen und Eventsorte im gesamten Stadtgebiet böten genügend Platz, um auch mit Abstandsregeln einer großen Zahl von Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Die einzigartige und vertraute Mischung aus Vorträgen, Podien, Gesprächen, Kulturprogramm und geistlichen Angeboten bleibe erhalten. Die Organisatoren rechnen mit maximal rund 30.000 Teilnehmern vor Ort im Gegensatz zu weit über 200.000 vor zehn Jahren und 125.000 im Jahre 2003.

Die Angebote vor Ort in Frankfurt würden sich auf das beschränken, was im Mai 2021 möglich und zu verantworten sei. Die dann geltenden Verordnungen zum Hygieneschutz würden in allen Veranstaltungen umgesetzt. Mit Unterstützung des Gesundheitsamts Frankfurt werde ein detailliertes Konzept zur Durchführung einer Großveranstaltung unter Pandemie-Bedingungen in all ihren Facetten erarbeitet. Dabei würden die relevanten Schutzmöglichkeiten konsequent angewendet: Mindestabstand, Mund-Nase-Schutz, regelmäßige Reinigung und Lüftung, Händedesinfektion, Kontaktverfolgung, etc. Präsidentin Bettina Limperg hob die besondere Verantwortung der Veranstalter hervor: „Das Leitwort „schaut hin“ ist auch hier maßgeblich: Wir werden sehr bedacht planen und handeln, um die Menschen beim 3. ÖKT vor Ansteckungsrisiken zu schützen. Wir wissen, dass wir uns dabei auf den achtsamen Umgang unserer Teilnehmenden miteinander verlassen können."

Für die, die nicht vor Ort dabei sein könnten oder wollten, würden Möglichkeiten der Interaktion und des Dialoges mit den Menschen beim Event in Frankfurt angeboten. Durch Streaming, hybride Veranstaltungen und Chatkonferenzen werde der ÖKT digitaler. Christinnen und Christen in ganz Deutschland könnten auf diesem Wege eingeladen werden, den Ökumenischen Kirchentag mitzufeiern. Von diesen neuen Formaten erhofften sich die Veranstalter auch wegweisende Impulse für die nachfolgenden Katholiken- und Kirchentage.

Ökumenische Schritte
Der 3. ÖKT habe die Aufgabe, Gemeinschaft zu ermöglichen, Dialog zu fördern aber auch das jeweils Eigene sichtbar zu machen. Im Vergleich zu vergangenen Ökumenischen Kirchentagen geschehe dies unter stärkerer Präsenz und Mitwirkung der gesamten Bandbreite christlicher Konfessionen und Kirchen in unserem Land. Das Treffen biete die Möglichkeit, in wechselseitiger Gastfreundschaft und ökumenischer Sensibilität am Samstagabend gemeinsam den Reichtum konfessioneller Gottesdienste zu erleben und zu feiern.

Teilnahme an Eucharistie/Abendmahls-Einladungen ist Gewissensentscheidung
Laut Bettina Limperg halte der ÖKT an den geplanten Eucharistie/Abendmahls-Einladungen im Rahmen der ökumenischen Gottesdienstangebote während des Kirchentages fest, wie es auch in der Leitschnur des ökum. Arbeitskreises (ÖAK) „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ zum Ausdruck käme. Am Wochenende war die Absage des Vatikans an solcher Praxis bekannt geworden. Limperg betonte, „dass Gewissensentscheidungen einzelner zu einer solchen Teilnahme respektiert werden müssten.“ Bereits Anfang September hatte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, für den ÖKT im Mai 2021 eine „neue Form der konfessionsübergreifenden liturgischen Mahls-Gemeinschaft“ angekündigt.

Zum 3. Ökumenischen Kirchentag
Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Er wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Nach 2003 in Berlin und 2010 in München findet der Ökumenische Kirchentag 2021 zum dritten Mal statt. Der Ticketverkauf soll am 1.12.2020 starten.

Ein Fact-Sheet mit vielen Fragen und Antworten finden Sie unter:
https://static.oekt.de/fileadmin/2021/bilder/presse/oekt2021_factsheet_september_2020.pdf