Zum Hintergrund von „Operation Whitecoat“
„Operation Whitecoat“, zu Deutsch etwa „Unternehmen Weißkittel“, war ein Projekt der US-Armee, um Impfstoffe gegen Biowaffen zu entwickeln. Das Projekt begann nach dem Koreakrieg 1954 und endete mit der Aussetzung der Wehrpflicht in den USA nach dem Vietnamkrieg 1973. Da Mitglieder der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten den Waffendienst verweigerten, aber durchaus bereit waren, etwa als Sanitäter waffenlos in der Armee zu dienen, wurde die adventistische Kirchenleitung in den USA gezielt vom US-Verteidigungsministerium angesprochen zu prüfen, ob das Projekt nicht eine Möglichkeit für wehrpflichtige Adventisten sei. Daraufhin wurde „Operation Whitecoat“ in den adventistischen Kirchengemeinden der USA als Alternative zu anderen waffenlosen Diensten bekannt gemacht.
Obwohl das Projekt nicht unumstritten war, wurden 19 Jahre lang durch 151 medizinische Studien große Mengen an Daten über natürlich auftretende Krankheiten gesammelt. Dadurch seien 13 wichtige Impfstoffe entwickelt worden, die heute noch weltweit Anwendung fänden, wie beispielsweise Impfstoffe gegen Gelbfieber, Hepatitis A oder Typhus, teilte Adventist Review mit. Nicht alle Teilnehmer des Projekts („Whitecoats“) wurden Infektionserregern und neuen Impfstoffen ausgesetzt. Manche kümmerten sich um Versuchstiere oder um kranke, infizierte Kameraden.
Randall Larsens 2017 Dokumentation
Der Film Operation Whitecoat erzählt die Geschichte der adventistischen Kriegsdienstverweigerer in diesem besonderen Projekt. „Es hat fast 18 Monate gedauert, alte Filmclips und viele Fotos zu sammeln“, so Produzent Randall Larsen „Ich habe mehr als zwei Dutzend Whitecoats interviewt.“ Larsen plant, den Film ab Herbst 2017 an Hochschulen und Universitäten in den USA zu zeigen.
„Wir hoffen auch, dass die Kirchenmitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten mehr über diese außergewöhnlichen Männer erfahren und hoffen, dass die Kirche diesen Film zu Lehrzwecken nutzt, um die Diskussion über Kriegsdienstverweigerung, Ethik und den Dienst am Gemeinwesen und für den Staat zu fördern. Letztendlich wünschen wir uns, diese anregende Geschichte mit einem großen Publikum teilen zu können, die noch nichts über Whitecoats gehört haben“, so der Filmemacher. Weitere Informationen zur Dokumentation unter: www.operationwhitecoatmovie.com
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