Statt Energieprojekt Nothilfemaßnahmen
„Ich bin nach Fidschi geflogen, weil ADRA ein Projekt mit erneuerbaren Energien auf Vanua Balavu, einer Insel der Republik Fidschi, beginnen wird“, berichtete Krikun. Mit Hilfe von Solaranlagen und Solarkochern solle die Energieversorgung von 500 Haushalten auf ökologische und effiziente Weise verbessert werden. Allerdings habe die Koordinatorin kurz vor ihrer Abreise von dem schweren Wirbelsturm erfahren und sei dann in erster Linie zur Unterstützung des ADRA-Notfallteams auf Fidschi eingetroffen.
„Als ich dort ankam, haben wir uns zunächst ein Bild von der Situation gemacht. Viele Dörfer wurden zerstört – auch das Dorf, in dem ADRA das Solar-Projekt beginnen wollte. Die Menschen hatten alles verloren, hatten nichts zu essen und zu trinken“, schilderte Anna Krikun die damalige Situation im Inselstaat. Deswegen habe ADRA als Soforthilfemaßnahme Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel verteilt.
Lebensmittel, Baumaterialien und Setzlinge
Zur aktuellen Lage meinte sie: „Viele Menschen leben bis jetzt in Notunterkünften, weil sie ihre Häuser noch nicht aufbauen konnten.“ Die Notunterkünfte seien überfüllt und es fehle an Nahrung und Sanitäranlagen. Deswegen würden die Betroffenen weiterhin von ADRA mit Lebensmitteln oder Lebensmittelgutscheinen unterstützt. ADRA versorge sie außerdem mit Materialien zur Ausbesserung ihrer Häuser, damit sie die Notunterkünfte verlassen könnten. Bisher habe das Hilfswerk mehr als 10.000 Menschen mit den Hilfsmaßnahmen erreicht.
ADRA unterstütze die Menschen beim Aufbau ihrer Häuser, gerade auch im Hinblick auf das bereits geplante Projekt. Über 70 Prozent der Gebäude auf Vanua Balavu seien durch den Zyklon zerstört worden. Zudem würden zur langfristigen Sicherung der Ernährung Saatgut und Setzlinge verteilt, denn die Menschen hätten durch den Wirbelsturm auch ihre Ernten verloren. „Zusammen mit dem Solar-Projekt werden diese Maßnahmen die Ernährungssituation und Gesundheit der Menschen nachhaltig verbessern“, betonte Anna Krikun. Das Amt für humanitäre Hilfe der Europäischen Gemeinschaft (ECHO) fördere das Vorhaben finanziell.
Hilfe durch Mel Gibson
Die ADRA-Koordinatorin berichtete auch von einer persönlichen Notlage auf Fidschi. „Wir hatten uns gerade ein Bild von der Situation auf Vanua Balavu gemacht, als unser Flug nach Suva, der Hauptstadt von Fidschi, gestrichen wurde. Wir hatten nur noch wenig zu Essen und kein sauberes Wasser. Und es war unklar, wann der nächste Flug nach Suva gehen würde.“ Doch durch die Vermittlung lokaler Behörden hätten die ADRA-Mitarbeiter zur nahe gelegenen Privatinsel Mago des Schauspielers Mel Gibson reisen können. „Wir durften in seinem Haus übernachten, wurden dort versorgt und am nächsten Tag mit dem Privatflugzeug nach Suva gebracht.“
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