Thailand ist als Reiseland beliebt, kennt aber auch die unschöne Seite von Menschenhandel und Prostitution. Schätzungen gehen von 800.000 Sexarbeiterinnen in Thailand aus, wovon ein Viertel unter 16 Jahren alt ist, schreibt ADRA Schweiz. Diese „Industrie“ brauche laufend neue Menschen.
Im hügeligen Norden Thailands, in der Gegend von Chiang Rai, wo vor allem arme, ethnische Minderheiten leben, die keinen Zugang zu Bildung und auch keine Staatsbürgerschaft haben, seien Menschenhändler unterwegs. Sie suchten gezielt arme Familien mit finanziellen Problemen und präsentierten der Familie eine langersehnte Lösung ihrer finanziellen Probleme: Die Tochter könne in der Stadt als Dienstmädchen oder Verkäuferin arbeiten und Geld verdienen. Das Mädchen sei damit den Machenschaften der Menschenhändler schutzlos ausgeliefert, schreibt das Hilfswerk.
Schulabschluss für Kinder aus intakten, armen Familien
Das Projekt „Keep Girls Safe“ will laut ADRA Schweiz Kindern aus armen, intakten Familien den Schulbesuch und den Schulabschluss ermöglichen und für Schuluniform, Essen und Transport aufkommen. Der Schulabschluss sei die Voraussetzung für eine Berufsausbildung und diese ermögliche meist, der Armut zu entkommen.
Schulabschluss und Staatbürgerschaft für Mädchen ohne Schutz durch ihre Familie
Nach Angaben des Hilfswerks könnten Mädchen, die nicht genügend von ihren Familien geschützt werden, in die große Gefahr geraten, von Menschenhändlern aufgegriffen zu werden. In „Sheltern“, speziellen Häusern, sollen sie Unterkunft und Schutz finden, Essen erhalten und von dort aus die lokale Schule besuchen können. Zudem würden die Mitarbeiter der Partnerorganisation ADRA Thailand sich vermehrt dafür einsetzen, dass diese Mädchen die thailändische Staatsbürgerschaft erhalten. Mit der Staatsbürgerschaft seien viele Rechte wie medizinische Versorgung, Eigentumsrechte und Reisefreiheit verbunden.
Die Projektkosten für die Zeit vom Sommer 2015 bis 2018 betragen 475.000 Euro. Der Anteil von ADRA Schweiz liegt bei 138.000 Euro.
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