Stein bei Nürnberg, 22.02.2015/APD Die Bahamas, zwischen den USA, Kuba und Haiti gelegen, sind das Schwerpunktland des diesjährigen Weltgebetstags der Frauen, der am Freitag, dem 6. März, in Gottesdiensten gefeiert wird. Das vermeintliche Inselparadies hat mit Problemen zu kämpfen: extreme Abhängigkeit vom Ausland, Arbeitslosigkeit und hohe Gewalt gegen Frauen und Kinder. Die Sonnen- und Schattenseiten beleuchten die Christinnen der Bahamas in ihrer Gottesdienstliturgie zum Weltgebetstag 2015.
Das Schwerpunktland weist eine der höchsten Vergewaltigungsraten weltweit auf. Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder ist auf den Bahamas an der Tagesordnung. In kaum einem anderen Land der Welt haben Teenager so früh Sex; jede vierte Mutter ist jünger als 18 Jahre. Die christlichen Frauen der bahamaischen Weltgebetstags-Bewegung benennen all diese Schattenseiten ihrer Heimat. Ihr Gottesdienst „Begreift ihr meine Liebe?“ soll zugleich Hoffnung auf Gerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft machen und ermutige zum Einsatz gegen geschlechterspezifische Gewalt.
Im Zentrum des Gottesdienstes zum Weltgebetstag 2015 steht die Bibelstelle aus dem Johannesevangelium (13,1-17), in der Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht. Gerade in einem von Armut und Gewalt geprägten Alltag brauche es tatkräftige Nächstenliebe auf den Spuren Jesu Christi, so das Deutsche Komitee des Weltgebetstags. Ein wichtiges Zeichen dafür würden die Gottesdienstkollekten setzen, die Frauen und Mädchen weltweit unterstützten. Darunter sei auch eine Medienkampagne für Jugendliche des „Bahamas Crisis Centre“. Unter dem Titel „Let’s talk“ („Lasst uns reden!“) klärten sie auf und kämpft gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und jungen Frauen.
Die Kollekten des Weltgebetstags 2014 hätten in der Bundesrepublik über 2,66 Millionen Euro betragen, teilte das Deutsche Weltgebetstags-Komitee mit. Dadurch sei es möglich gewesen, insgesamt 66 Projekte in aller Welt zu finanzieren, um die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rechte von Frauen und Mädchen stärken. Dabei arbeite das Deutsche Komitee mit Partnerorganisationen in Asien, Afrika, Lateinamerika, im Nahen Osten und in Ozeanien zusammen. In Europa würden vorwiegend Projekte von und für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen gefördert.
Der in über 170 Ländern stattfindende Weltgebetstag geht auf das Jahr 1887 in Nordamerika zurück und wird seit 1949 auch in Deutschland von evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Frauen begangen. Allein in der Bundesrepublik beteiligen sich jedes Jahr Hunderttausende Frauen, Männer und Kinder an den Gottesdiensten. Weitere Informationen unter www.weltgebetstag.de
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