Silver Spring, Maryland/USA, 28.05.2014/APD Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai unterstützt die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten die diesjährige Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Tabaksteuer zu erhöhen. Das entspreche einer der sechs Präventionsforderungen der Kirche bezüglich Tabak, die sie bereits 1996 in der Stellungnahme "Rauchen und Ethik" erhoben habe, teilte Adventist News Network (ANN) mit. Adventisten seien seit Langem für die Förderung eines gesunden Lebensstils bekannt und hätten sich bereits zehn Jahre vor ihrer Kirchengründung im Jahr 1863 gegen den Tabakkonsum ausgesprochen.
"Eine Steuererhöhung, welche die Tabakpreise um zehn Prozent verteuert, verringert den Tabakkonsum um etwa vier Prozent in Ländern mit hohem Einkommen und um bis zu acht Prozent in Ländern mit niedrigem oder mittleren Einkommen", teilt die WHO mit. "Tabakkonsum ist die einzige vermeidbare Todesursache weltweit und ist derzeit für zehn Prozent der Todesfälle Erwachsener weltweit verantwortlich", so die WHO.
Tabaksteuer erhöhen – eine der kostengünstigsten Maßnahmen
Dr. Peter Landless (Silver Spring, Maryland/USA), Direktor der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung, unterstrich, dass die Erhöhung der Tabaksteuern eine der kostengünstigsten Maßnahmen sei, um den Tabakkonsum vor allem unter denjenigen zu reduzieren, die jung oder arm seien. „Wir respektieren die Handelsfreiheit der Unternehmen im Markt, gleichzeitig sollten wir aber auch die Freiheit der Bürger respektieren, Verordnungen zu erlassen, welche die einzige, leicht vermeidbare Todesursache eindämmt“, hob Landless hervor.
Weil Tabakkonzerne in entwickelten Gesellschaften mit strengen Antiraucherauflagen konfrontiert seien, wichen sie in Länder aus, in denen es wenig Restriktionen gebe, so ANN. Mit ihrem globalen Netzwerk von Kirchen, Schulen und Krankenhäusern würden die Adventisten zusammen mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA weltweit Tabakpräventionsprogramme anbieten. Die Kirche habe in den 1950er Jahren einen weltweit erfolgreichen Nichtraucherkurs gestartet. In Zusammenarbeit mit der "Internationalen Kommission zur Prävention von Alkohol- und Drogenabhängigkeit" (ICPA) und der Loma Linda University, Kalifornien/USA, sei der Nichtraucherkurs überarbeitet worden und werde ab Juli angeboten.
Rauchen ist teuer
Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg seien im 20. Jahrhundert über 100 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums gestorben. Damit habe das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko längst epidemische Ausmaße angenommen.
In Deutschland würden rund 30 Prozent der Bevölkerung im Alter von über 18 Jahren rauchen. Die direkten Kosten des Rauchens aufgrund von tabakbedingten Krankheiten beliefen sich in der Bundesrepublik auf jährlich 8,66 Milliarden Euro. Hinzu kämen an indirekten Kosten durch Produktivitätsausfall aufgrund von Krankheit, Frühberentung und vorzeitigem Tod weitere 24,89 Milliarden Euro. In Deutschland würden jedes Jahr zwischen 110.000 und 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens sterben. Weitere Informationen: http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/
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