Evangelische Allianz und Freikirchen für Embryonenschutz

Ostfildern, 11.07.2013/APD "Nach dem 1990 verabschiedeten Embryonenschutzgesetz steht menschliches Leben von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an unter dem Schutz der Rechtsordnung. Wir sind dankbar, dass auch der Europäische Gerichtshof diesen Tatbestand in einem Urteil am 18. Oktober 2011 höchstrichterlich festgestellt hat." Nun gelte daraus, auch in der Europäischen Union die notwendigen Folgerungen zu ziehen, betonte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart). Deshalb habe der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz einstimmig beschlossen, das europaweite Bürgerbegehren "Einer von uns" zu unterstützen. Dennoch sei der Schutz jedes Embryo in Europa bei weitem nicht gewährleistet. Darum wäre es Ziel der Initiative, die Gremien der Europäischen Union dazu zu verpflichten, sich an ihr eigenes Recht zu halten und umfassend Lebensrecht für jedes menschliche Leben zu gewährleisten. Weil es menschliches Lebensrecht nur brutto gäbe, also für jedes menschliche Leben gelten müsse, bedürften die verschiedensten Tätigkeitsbereiche einer grundsätzlichen Überprüfung, ob sie dem Lebensschutz dienten oder diesen nicht einhielten.

Der unbedingte Schutz menschlichen Lebens müsse sich insbesondere im Bereich der Forschung und der Medizinethik durchsetzen. Die Initiative fordere deshalb zu Recht den sofortigen Stopp des Einsatzes von Finanzmitteln im Bereich der Forschung mit embryonalen Stammzellen und des Klonens. "Als Deutsche Evangelische Allianz rufen wir darum alle Christen, Gemeinden und Kirchen zur Unterstützung der Initiative auf, und sich an der Unterschriftensammlung zu beteiligen", so Steeb unter Verweis auf die Aktion in Deutschland im Internet unter www.1-von-uns.de.

Der Vorstand der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), zu der zehn Mitglieds- und vier Gastkirchen in Deutschland gehören, unterstützt ebenfalls den Aufruf der Europäischen Bürgerinitiative "One of us" (Einer von uns). So fordern auch die lebensethische Initiative "ProVita" des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (BFeG) und die FeG-Bundesleitung in Witten, dass die Europäische Union keine Gelder mehr für Maßnahmen freigebe, die Embryonen zerstöre, klone oder anderweitig verwende. Die Präsidenten des Nord- und Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Pastoren Johannes Naether (Hannover) und Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), bitten die Mitglieder ihrer Freikirche ebenfalls, sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen. Sie weisen darauf hin, dass die unbedingte Achtung der Menschenwürde auch bedeute, Gott als den Schöpfer des Lebens zu ehren. Jeder Mensch sei als Geschöpf Gottes einmalig und liebenswert. Das mache seine Würde aus. Er habe von Gott das uneingeschränkte Recht auf Selbstbestimmung erhalten. "Niemand hat das Recht, ihn zum Mittel für fremde Zwecke zu missbrauchen."

Nach dem europäischen Vertrag von Lissabon ist es möglich, dass sich die EU-Kommission mit einem Bürgerbegehren beschäftigt, wenn mindestens eine Million Unterschriften aus einem Viertel der europäischen Mitgliedsstaaten gesammelt würden. Aus Deutschland seien 75.000 Unterschriften nötigt, damit diese für die zu erreichende europäische Gesamtzahl von Unterschriften mitgezählt werden könnten.
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