Danny Smith, "Raoul Wallenberg"

Danny Smith, "Raoul Wallenberg – der Mann, der 100 000 Juden rettete", 2001, englische Originalausgabe unter dem Titel "Lost Hero" by Harpers Collins Publ. Ltd. London, Brunnen Verlag, Gießen, 2012, kartoniert, 224 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-7655-4167-4.

Ostfildern, 02.09.2012/APD Es ist die faszinierende Geschichte eines jungen schwedischen Diplomaten, der in den letzten sechs Monaten vor der Einnahme Budapests durch die Russen während des 2. Weltkrieges 1944/45 mit unglaublichem Mut und Einfallsreichtum viele Tausende ungarischer Juden vor den Gaskammern der Nazis rettete. Wallenberg, der den reichsten und angesehensten schwedischen Familien angehörte, wurde jedoch bei Kriegsende von den Sowjets als vermeintlicher Spion mit 32 Jahren verhaftet und verschwand spurlos in ihren Gefängnissen.

Bei der beispiellosen Rettungsaktion spielte auch der von Adolf Hitler für die sogenannte Endlösung der Juden beauftragte SS-Führer Adolf Eichmann eine führende Rolle, dem Wallenberg mit zahlreichen Schnippchen viele jüdische Bürger aus Budapest im letzten Augenblick entführte und sich hierbei schwedischer Schutzpässe bediente, die er selber ausstellte. Wallenberg hatte sich während seines anschließenden Moskauer Gefängnisaufenthaltes mehrfach vergeblich auf seinen Diplomatenstatus berufen und Kontakte zum sowjetischen Hautquartier gefordert.

Der amerikanische Erfolgsautor Danny Smith verfolgte Wallenbergs Leidensweg durch die Moskauer Gefängnisse Lubjanka und Lefortowo und wies auch auf die angeblichen unzureichenden schwedischen diplomatischen Bemühungen für die Freilassung des jungen Diplomaten hin, dessen Spuren sich zwar verloren, den man jedoch noch lange am Leben glaubte. Im Spätsommer 2011 haben die Wallenbergforscher Vadim Birstein und Susanne Berger eine umfassende Überprüfung der russischen Geheimdienstakten zum Fall Raoul Wallenberg gefordert.

Dr. Wolfgang Tulaszewski
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