St. Gallen/Schweiz, 26.03.2012/APD Das wachsende Interesse der Medien für die zunehmenden Fälle von Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa mache das anonyme Leid der betroffenen Christen zunehmend publik, betonte der Rat der (römisch-katholischen) europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Die Diskriminierung gehe aus dem am 19. März veröffentlichten Bericht 2011 der Beobachterstelle zu Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa hervor.
"Die europäischen Bischöfe verfolgen mit großer Aufmerksamkeit diese Vorfälle von religiöser Intoleranz und Diskriminierung in Europa" so Mgr. András Veres, Bischof von Szombathely (Ungarn), und seitens des CCEE zuständig für die Arbeit der Beobachterstelle. Die gemeldeten Beispiele von Diskriminierung seien ein alarmierendes Anzeichen für eine relativ unbekannte, jedoch wachsende Tendenz, die an die ausschlaggebende Rolle der Religion als sozialer Zusammenhalt erinnere, unterstrich der ungarische Bischof. "Der Glaube an Gott darf nicht als Schuld oder Schwäche gelten", führte Veres weiter aus. Die Bischöfe Europas träten für all diejenigen ein, deren Rechte verletzt wurden. Ferner erinnerten sie auch daran, "dass die Religionsfreiheit ein wertvolles Gut ist, das gewahrt werden muss, um weiterhin als Pfeiler des Friedens auf unserem Kontinent zu dienen".
Intoleranz und Diskriminierung – keine Verfolgung
Nach Angaben der CCEE bezeichne die Beobachterstelle mit Intoleranz und Diskriminierung das wachsende Phänomen der Ungleichheit und der sozialen Ausgrenzung von Christen in der westlichen Welt. Der Begriff "Intoleranz" beziehe sich auf die soziale, der Begriff "Diskriminierung" auf die rechtliche Dimension des Problems. Verfolgung sei im Zusammenhang mit ausgegrenzten Christen in Europa ein unpassender Begriff, da er auf eine systematische Misshandlung hinweise, die mit Gefängnisstrafe, Folter, Hinrichtung oder der Einziehung von Vermögen verbunden wäre.
Der Bericht 2011 sollte einen umfassenden Überblick der zahlreichen Vorfälle von Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa geben. Er ist auf der Homepage des "Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe" (Beobachterstelle zu Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa) einsehbar: www.intoleranceagainstchristians.eu.
Die Beobachterstelle ist Mitglied der Plattform der Europäischen Menschenrechtsagentur und arbeitet eng mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zusammen. Sie ist ein unabhängiges Organ des Rats der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).
Zum römisch-katholischen Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) gehören die 33 Bischofskonferenzen, die es derzeit in Europa gibt. Sie werden von ihren Vorsitzenden, den Erzbischöfen von Luxemburg, des Fürstentums von Monaco, der Maroniten auf Zypern sowie dem Bischof von Chisinau (Republik Moldau) und dem Eparchialbischof von Mukachevo rechtlich vertreten. Vorsitzender des CCEE ist Kardinal Peter Erdý, Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn. Stellvertretende Vorsitzende sind Kardinal Angelo Bagnasco, Erzbischof von Genua, und S.E. Mgr. Józef Michalik, Erzbischof von Przemysl. Als Generalsekretär des CCEE amtiert Mgr. Duarte da Cunha. Der Sitz des Sekretariates befindet sich in St. Gallen (Schweiz).
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