Erster adventistischer Weltkongress für mentale und psychische Gesundheit

Loma Linda, Kalifornien/USA | APD

Loma Linda, Kalifornien/USA, 28.10.2011/APD "Wir müssen das Stigma beseitigen, das einige Leute den psychischen und geistigen Krankheiten anhängen und auch unsere persönliche Verletzbarkeit in diesen Bereichen akzeptieren", sagte Dr. Allan Handysides, Direktor der Gesundheitsabteilung der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, beim ersten adventistischen Weltkongress für mentale und psychische Gesundheit an der Loma Linda Universität, Kalifornien/USA.

"Viele Christen sind der Auffassung, dass es psychische Krankheiten bei Menschen mit einer intakten Gottesbeziehung nicht geben dürfte", merkte der Konferenzteilnehmer Dr. James Tan, Arzt in Longview/Washington, an. "Ich bin deshalb froh, dass wir diese Problematik während dieser Konferenz auf eine gute Weise besprechen können."

"Innerhalb der adventistischen Kirche besteht ein breiter Konsens, dass es an der Zeit ist, sich diesem Problemkreis zu stellen", unterstrich auch Dr. Carlos Fayard, Professor für Psychiatrie, an der Loma Linda Universität. Obwohl viele Faktoren zu geistiger und seelischer Gesundheit beitrügen, darunter auch eine persönliche Gottesbeziehung, schließe dies nicht automatisch Depressionen, Ängste oder andere Beeinträchtigungen des psychischen Wohlbefindens aus.

"Die biblische Weltsicht lehrt uns, dass wir ausnahmslos gebrechlich und verletzlich sind. Diese Problematik muss deshalb in unserer Kirche von allen mit der nötigen Zurückhaltung angegangen werden", so Handysides.

Sergej Lutskij, einer der zwölf Teilnehmer aus der Ukraine, drückte seine Hoffnung aus, dass die in der Konferenz gewonnenen Erkenntnisse in gesundheitlichen Nutzen für die Menschen in seinem Heimatland umgemünzt werden könnten, sofern die Referate ins Russische übersetzt würden.

Am viertägigen Kongress Mitte Oktober sprachen laut Adventist News Network ANN 50 Referenten zu rund 500 Teilnehmern aus der ganzen Welt. Darunter seien auch Vertreter von Universitäten, wie Harvard, Duke, Brigham Young und Los Angeles, sowie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewesen. Die Veranstalter hätten auch Workshops und Schulungen für Kirchenleiter, Pastoren und Angehörige von Gesundheitsberufen angeboten, damit sie jene in ihrer Kirche besser begleiten könnten, die mit einer depressiven Verstimmung bis hin zu einer schweren psychischen Krankheit lebten, so ANN.

Die Konferenz wurde von folgenden adventistischen Institutionen und Organisationen durchgeführt und finanziert: Medizinische Fakultät der Loma Linda Universität in den USA, Montemorelos Universität in Mexico sowie den Abteilungen Gesundheit, Frauen und Seelsorge der Weltkirchenleitung.
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