Basel/Schweiz, 25.12.2010/APD Mehr als 500 Millionen Christen in Europa und weltweit mehr als 2,2 Milliarden Angehörige der christlichen Denominationen feiern am 24. und 25. Dezember das Fest der Geburt Christi. Katholiken, Anglikaner, Protestanten und die meisten Orthodoxen sind in dieser Feier vereint. Nur die orthodoxen Patriarchate Jerusalem, Moskau, Georgien und Serbien feiern das Weihnachtsfest nach dem Julianischen Kalender erst am 7. Januar.
Das Fest der Geburt Christi wird seit dem 4. Jahrhundert am 25. Dezember gefeiert, das "Weihnachtsfest" am "Heiligen Abend", dem 24. Dezember, ist die nach altem kirchlichen Brauch übliche "Vor-Feier" (Vigil) eines Hochfestes, berichtet Kathpress.
Von Rom aus verbreitete sich das Weihnachtsfest in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts rasch nach Nordafrika, Oberitalien, Spanien sowie in den Orient. Es entwickelte sich bald zum beliebtesten christlichen Fest.
Die deutsche Bezeichnung "Weihnachten" ist erst seit dem 12. Jahrhundert belegt. Die Zusammensetzung enthält das untergegangene mittelhochdeutsche Adjektiv "wich" mit der Bedeutung "heilig" und geht zurück auf die Zeitbestimmung "zewihen nahten", was also "in den heiligen Nächten" bedeutet.
Franz von Assisi "erfand" die KrippeKrippe und Christbaum wurden erst relativ spät in das christliche Weihnachtsfest aufgenommen. Der Heilige Franz von Assisi hatte 1223 in Greccio als erster die Idee, zum Weihnachtsfest die Geburt Christi im Stall von Bethlehem als "lebendes Bild" mit lebenden Personen und Tieren nachzuzeichnen.
Ab dem 15. Jahrhundert gibt es in Italien in den Kirchen permanente Krippen. Ab dem 16./17. Jahrhundert wurden Weihnachtskrippen auch außerhalb Mittelitaliens als Rekonstruktion des großen Ereignisses von Bethlehem populär. Einzelne Landschaften entwickelten vor allem in der Barockzeit besondere Traditionen des Krippenbaus; so Sizilien, Tirol, Oberbayern, die Provence und das Goralische Gebiet um Krakau.
In protestantischen Gegenden waren Krippendarstellungen früher verpönt. So tolerierte sie die Obrigkeit im evangelisch geprägten Erzgebirge erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Danach erlebte die Kunst des Krippenschnitzens ihre Blütezeit.
Christbaum kam im Elsass aufDer Christbaum wurde erst im 19. Jahrhundert zu dem zentralen Weihnachts-Symbol, das er heute ist. Ein erster schriftlicher Hinweis auf geschmückte Tannenbäume zu Weihnachten findet sich in der elsässischen Hauptstadt Straßburg im Jahre 1606.
Nach der Reformation verbreitete sich die neue Sitte zunächst im evangelischen Bereich, obwohl die Pastoren im 17. Jahrhundert gegen diese "Lappalie" polemisierten, welche die Besinnung auf das Wort Gottes in den Hintergrund dränge.
Heute wird der Christbaum mit seinen Lichtern von Christen aller Konfessionen als Symbol des Sterns von Bethlehem angesehen, der den Menschen die Geburt Jesu anzeigte.
Anglikanische Kirche: "Vergiss das Wichtigste nicht"In Großbritannien erinnert die anglikanische Kirche jedes Jahr zu Weihnachten mit einer groß angelegten Werbekampagne an den religiösen Inhalt von Weihnachten. Freilich sind die Briten noch nicht in dem Ausmaß "entchristlicht", wie oft behauptet wird. Zu Weihnachen sind auch jenseits des Kanals die Kirchen voll.
Adventisten: Keine Vorbehalte gegenüber Weihnachtsfeier"Adventisten sind nicht gegen Weihnachten und sollten auch nicht dagegen sein", denn nichts spreche gegen eine Zeit, in der Christen der Geburt unseres Retters gedenken, so Pastor Angel Manuel Rodríguez, Direktor des Biblischen Forschungsinstituts (BRI) der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (Silver Spring, Maryland/USA) in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift "Adventist World".
Weihnachten erinnere nicht nur an Gottes Geschenk an die Menschheit, nämlich die Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus, sondern auch daran, dass die Friedensbotschaft der Engel durch die Wiederkunft von Jesus ihre Vollendung finden werde. Rodríguez wörtlich: "Weihnachten bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, um die Menschen daran zu erinnern, dass das Kind, das in Bethlehem geboren wurde, bald wiederkommen wird." Für viele Siebenten-Tags-Adventisten ist Weihnachten heute auch ein persönliches Familienfest.
Zwischen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der kirchlichen Jahreszeit "Advent" besteht kein direkter Zusammenhang, sondern eine mittelbare Verbindung, da sich beide Bezeichnungen auf die Ankunft Christi beziehen. Das Wort "Advent" erinnert auch daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen.
_____________________________________________________________________________
Der Text kann kostenlos genutzt werden. Veröffentlichung nur mit eindeutiger Quellenangabe "APD" gestattet!