Würzburg, 05.04.2008/APD Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Dom St. Kilian in Würzburg haben heute der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Dr. Wolfgang Huber (Berlin), und der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff (Aachen), die bundesweite Woche für das Leben eröffnet. Vom 5. bis 12. April richten kirchliche Gruppen, Verbände und Einrichtungen zahlreiche Veranstaltungen zum diesjährigen Thema „Gesundheit – höchstes Gut?" aus.
„Kommt Gesundheit wirklich ‚vor allem‘? Ist das alles, worauf es im Leben ankommt?", fragte Bischof Huber, der zu Beginn des Gottesdienstes in das Thema der diesjährigen Woche für das Leben einführte. Wo es früher um das Heil der Seele gegangen sei, gehe es heute nur noch um den heilen Körper. Wenn dies nicht klappe, fordere man ein schnelles Ende, so der Ratsvorsitzende. Doch dem sei zu widersprechen: „Leiden und Tod gehören zu unserem Leben. Wer das leugnet, verfehlt die Wirklichkeit. Es gibt keine Garantie ewiger Jugend. Und kein Mensch ist immerwährend gesund."
In seiner Predigt wies Bischof Mussinghoff am Beispiel der Heilung des blinden Bartimäus (Markus 10,46-52) darauf hin, dass Gesundheit mehr bedeute als nur Fitness und Wellness. Die biblischen Heilungsgeschichten „zeigen, dass Jesus die Menschen durch die Heilungen in die Mitte der Gesellschaft zurückführt", so der Aachener Bischof. Soziale Aspekte spielten eine wichtige Rolle. Als Blinder sei Bartimäus nur der Platz eines Bettlers geblieben, er war vollständig auf das Entgegenkommen seiner Mitmenschen angewiesen. Es gehöre zu den zentralen Aufgaben, diejenigen Menschen, die nicht dem propagierten Bild von körperlicher und mentaler Fitness entsprechen, in die Mitte zu nehmen und sich um sie zu sorgen. Wenn Gesundheit in diesem umfassenden Sinn als Heilung verstanden werde, dann bekämen auch Krankheiten und Handicaps einen anderen Stellenwert.
Rund um den Dom St. Kilian präsentierten sich am Samstag über 40 Gruppen sowie kirchliche Beratungs- und Serviceeinrichtungen und informierten über ihre Angebote zum Thema Gesundheit. Von heute an bis zum 12. April werden in allen Bistümern und Landeskirchen zahlreiche Veranstaltungen dazu stattfinden.
Die diesjährige Woche für das Leben bildet den Auftakt des auf drei Jahre angelegten Schwerpunktthemas „Gesund oder krank – von Gott geliebt". Weitere Informationen sind im Internet unter www.woche-fuer-das-leben.de zu finden. Die Woche für das Leben ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD.
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