„Uns geht es um den Goldzahn“

Weiterstadt bei Darmstadt, 30.03.2008/APD „Welchen Nutzen könnte altes Zahngold haben?", fragt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland in einem Faltblatt. Meistens verschwinden die kleinen Bruchstücke in irgendeiner Schublade oder sogar im Müll, da sie als Legierungen kaum Wert besitzen. Der winzige Anteil an reinem Gold reicht für eine Weiterverarbeitung nicht aus, und die Aufbereitung ist zu kostspielig. Also wegwerfen? Das sei schade, meint ADRA.

Zahnärzte könnten die Bruchstücke, Füllungen, Kronen und Brücken sammeln, sie aufbereiten und an eine Scheideanstalt senden, in der die unterschiedlichen Metalle getrennt werden. Das reine Gold wird verkauft und der Erlös an ADRA gesandt. Oder der Patient lässt sich sein Zahngold aushändigen und schickt es direkt an das Hilfswerk. ADRA Deutschland versichert: „Alle Erlöse gehen ohne Abzug in unsere Programme zur Gesundheitsförderung."

Ein Projekt, das durch Zahngoldspenden möglich werde, ist die mobile Zahnklinik in Kaschmir. Durch das verheerende Erdbeben 2005 kam die medizinische Versorgung in weiten Teilen des Gebietes völlig zum Erliegen. Es gibt kein Geld, um die eingestürzten Gesundheitsstationen wieder aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der „Aktion Deutschland Hilft" schickt ADRA in den Sommermonaten medizinische Fachkräfte mit einem kleinen Bus in die Region. Sie untersuchen vor allem Kinder in Schulen, behandeln sie kostenlos und informieren über Zahngesundheit. In den Ferien konzentriert sich das Team auf Dorfgemeinschaften, die ebenfalls kostenfrei behandelt und über gesunde Zähne aufgeklärt werden; etwa mit einem Video im „Wartezimmer".

Insgesamt hilft ADRA auf diese Weise etwa 4.500 Patienten samt ihren Familien. ADRA engagiert sich außerdem in Thailand, Kambodscha und Somalia mit dem Bau neuer Brunnen und Sanitäreinrichtungen. In der Mongolei wird durch Schulungen und praktische Hilfe, etwa durch Gemüseanbau, der Grundstein für eine gesunde Ernährung gelegt.
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