ÖRK-Generalsekretär Kobia verzichtet auf Wiederwahl – Kritik an Amtsführung aus den Reihen der Delegierten

Genf/Schweiz, 19.02.2008/APD Auf der noch bis zum 20. Februar in Genf tagenden Zentralausschuss-Sitzung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) stand auch die Wahl des ÖRK-Generalsekretärs auf dem Programm. Einziger Kandidat war der seit Januar 2004 amtierende Methodistenpfarrer Samuel Kobia aus Kenia.

Wie der ÖRK überraschend mitteilte, hat Kobia nach neunstündigen Beratungen den Mitgliedern des Zentralausschusses während einer nichtöffentlichen Sitzung mitgeteilt, dass er keine zweite Amtszeit mehr anstrebe. Für seine unerwartete Entscheidung nannte der Generalsekretär persönliche Gründe.

Der ÖRK-Zentralausschuss berief daraufhin einen Findungsausschuss um die Suche nach einem neuen Generalsekretär einzuleiten. Die Namen der Mitglieder dieses Findungsausschusses sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.

Die Wahl eines neuen Generalsekretärs oder einer Generalsekretärin des Weltkirchenrates ist erst während der nächsten Tagung des Zentralausschusses im September 2009 zu erwarten.

"Der Zentralausschuss hat diese Nachricht mit Bedauern entgegengenommen, aber er akzeptiert die Entscheidung des Generalsekretärs. Wir wollen seine Entscheidung und seine Privatsphäre respektieren“, sagte der Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Pfarrer Dr. Walter Altmann. "Wir möchten unsere tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für die aufopferungsvollen Dienste, die er dem Rat als Generalsekretär seit Januar 2004 geleistet hat."

Kobia ist der erste Afrikaner, der zum ÖRK-Generalsekretär gewählt wurde. Er ist auch ein ehemaliger Generalsekretär des Nationalen Kirchenrats von Kenia. Vor seiner Ernennung zum Generalsekretär in Genf diente er dem ÖRK bereits als Direktor der Programmeinheit "Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung" und als Direktor des Arbeitsbereiches "Themen und Problembereiche".

Zu Beginn des Zentralausschusses kam aus den Reihen der Delegierten Kritik an der Amtsführung von Kobia. Die Programmarbeit des Weltkirchenrates ufere aus und der Generalsekretär verbringe zu viel Zeit mit Reisen.
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