Vorlesung von Jürgen Moltmann an adventistischer Fachhochschule in Florenz

Florenz/Italien, 07.02.2008/APD Der evangelische Theologe und emeritierte Professor Jürgen Moltmann hält auf Einladung des Kulturzentrums für Human- und Religionswissenschaften (CECSUR) am 11. und 12. Februar Gastvorlesungen an der Theologischen Fachhochschule der Siebenten-Tags-Adventisten (Facoltà Avventista di Teologia) in Florenz. Bei der zweitägigen Lehrveranstaltung zum Thema „Theologie der Hoffnung – Leidenschaft für Gott" geht es um die Frage, ob es sich bei der theologischen Lehre von den letzten Dingen um eine Vertröstung des Menschen auf ein Ende der Zeit oder um eine Gestaltung der Wirklichkeit aus der Kraft der Hoffnung handelt.

Der 1926 in Hamburg geborene Befreiungstheologe war von 1967 bis 1994 Professor für Systematische Theologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Davor lehrte er an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Zu Moltmanns bekanntesten Werken zählen „Theologie der Hoffnung" (1964) und „Der gekreuzigte Gott" (1972). 1994 wurde er mit dem Ernst-Bloch-Preis geehrt. Seine Ehefrau ist die feministische deutsche Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel.

In seinem 1964 veröffentlichten Buch „Theologie der Hoffnung" macht Jürgen Moltmann den Gott der Hoffnung als Lebenskraft christlicher Existenz und Gemeinschaft sichtbar. Es geht ihm darum, die Eschatologie aus ihrer traditionellen Randexistenz am Schluss der Dogmatik herauszulösen. Denn für Moltmann ist das Eschatologische das Medium des christlichen Glaubens, der von der Auferstehung Christi lebt und sich nach den universalen Verheißungen der Zukunft Christi ausstreckt. Moltmann bezeichnet die Eschatologie als die Erwartung des Kommens Gottes in dieser Welt zur Aufrichtung seines Reiches und seines Gerichtes und der Vollendung aller Sehnsüchte und Wünsche der Menschheit. Die Eschatologie sei nicht die negative Erwartung des Endes, sondern die positive Erwartung der Vollendung alles dessen, was Menschen auf fragmentarische Weise von Gott erfahren und erbitten.

Zum Abschluss der Seminarveranstaltungen findet am 12. Februar ein „Gespräch am Runden Tisch" statt, an dem sich neben Jürgen Moltmann auch die Theologen Raffaele Volpe (Baptistenkirche), Pawel Gajewski (Waldenserkirche), Pietro De Marco (Universität von Florenz), Roberto Badenas (Bern/Schweiz) sowie Hanz Gutierrez (Adventistische Theologische Fachhochschule Florenz) beteiligen.
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